Länderinformation

Sudan

von Thomas Longin (thlongg@yahoo.com

(2/2002)

Überblick:

Afrika in Reinkultur und Hochform, und dazu noch das Flair der Arabischen Welt. An sich sogar ein ideales Einsteigerland. - Zum Radfahren aber doch eher für Fortgeschrittene. (Sudan ist übrigens aktueller Verkehrsknoten der Afrikareiserouten Nord-Süd und West-Ost bzw. West-Süd.)

Papierkram:

Visum in Berlin problemlos innerhalb weniger Tage für 40 Euro (Sofortausstellung 90 Euro), Gültigkeit 3 Monate, Aufenthaltsdauer 1 Monat. Unterwegs z.Zt. recht einfach und schnell in Kairo (evtl. Empfehlungsschreiben der Deutschen Botschaft nötig), praktisch aussichtslos dagegen in Amman. Von Westafrika kommend wird Abuja/ Nigeria als erfolgversprechend genannt. Von Süden evtl. problematisch ('air only'), am besten bereits in Nairobi oder noch früher versuchen, nicht erst in Addis Abeba. Verlängerung des Visums in Khartoum möglich.

Bürokratie im Land uferlos, unübersichtlich und zum Teil schikanös (vor allem im Norden), z.T. auch sehr teuer (z.B. gesamtes Prozedere in Wadi Halfa z.Zt. fast 40 USD), örtlich auch einfacher und kostenlos (z.B. Khartoum). Über die Anforderungen an Reisende besteht im Land babylonische Verwirrung: jeder wird anders behandelt. Überraschungen aller Art sind praktisch unvermeidlich. Besonders viele Passfotos mitbringen.

Theoretisch benötigt man nach der Einreise:
 

·                     Registrierung innerhalb 3 Tage; wird normalerweise im Einreiseort, z.B. Wadi Halfa, für Khartoum erledigt und in den Pass gestempelt

·                     Registrierung in jedem Aufenthaltsort (sehr streng z.B. in Dongola, ansonsten oft nicht mehr beachtet)

·                     Travel Permit für jede Reise ausserhalb der Hauptstadt; zu besuchende Orte werden möglichst ausführlich eingetragen. Bei Einreise in Wadi Halfa bis Khartoum ausgestellt, dort ggfs. weiteres T.P. besorgen. Bei Einreise von Tschad oder Äthiopien angeblich kein T.P. ausgestellt, d.h. wenn man südlich von Khartoum bleibt und die Hauptstadt nicht besucht bzw. nicht wieder per Strasse verlässt, braucht man kein T.P.

·                     Photographical Permit, nur in Khartoum ausgestellt. Viele Reisende fotografieren (zwangsläufig) auch ohne dieses Permit, normalerweise problemlos, kann örtlich auch zu Polizeiverhören führen.

·                     Archäological Permit, nur in Khartoum ausgestellt, für jedes Sight extra und recht teuer. Mit guter Ausrede und geringem Bakschisch (wenige hundert SD) geht es normalerweise auch ohne.

 

In Khartoum ist erste Anlaufstelle eine Art Touristenbüro (beschildert: 'Ministery of Tourism and Culture' o.ä.) einen Block südlich (d.h. vom Nil weg) des British Council, in einem beflaggten Eckgrundstück linkerhand. Dort erhält man bei einem freundlichen älteren Mann sofort und kostenlos Travel Permits für alle Routen und Orte des Landes außerhalb der drei Südprovinzen, sowie Photographical Permits. Evtl. auch weiteres - auf jeden Fall erfährt man, wo man andere Ämter findet.

Bei Checkpoints oder eventuellen Registrierungen unterwegs wird meist eine Kopie des Travel Permits
verlangt; bei Gelegenheit also am besten gleich mehrfach kopieren und dabeihaben.

-- Nach neuesten Infos gab es 2003 viel weniger Bürokratie.  

Einreise:

Von Ägypten z.Zt. nur per Fähre über den Nasser-Stausee. Abfahrt (Hafen ca. 20 km südlich Assuan) montags (i.d.R. abends), Ankunft Dienstag nachmittags, Fahrradtransport problemlos (kleine Gebühr). Tickets in Assuan (Touri-Info am Bahnhof weiss wo) oder am Abfahrtstag am Hafen, Preis z.Zt. 119,50 EP. Guter und schattiger Platz während der Überfahrt z.B. unter den Rettungsbooten; unter Deck nicht zumutbar. Dienstag morgens Blick auf Abu Simbel.

Über Land jeweils ein Übergang von/ nach Tschad (wohl nur per Mitfahrt), Äthiopien (bei Gallabat) und Eritrea, evtl. auch von Centrafrique. Die Einreise von Libyen (nur per Mitfahrt in Geländefahrzeug oder Lkw) ist seitens Sudan möglich, wird aber gern von Libyen untersagt.

Fährverbindungen übers Rote Meer i.d.R. über Jeddah/ Saudi-Arabien. Frachtschiffe z.B. nach Oman,
VAE, Pakistan, Indien, Fernost, aber schwer zu planen.

Bei Ausreise per Flug ab Khartoum 20 USD Gebühr, bei Bezahlung in Landeswährung nur 2.500 SD (allerdings akzeptieren wahrscheinlich nicht alle Schalterbeamten SD von Ausländern).

Währung:

Sudanesische Dinar, z.Zt. 1 USD = 263 SD. Im Alltag häufiger verwendet wird die Einheit Sudanesisches Pfund ('Guinea', wie in Aegypten), wobei 1 SD = 10 SP, d.h. 1 USD = 2.630 SP.

Preisangaben sind anfangs schwer verständlich. Der 100 SD-Schein wird meist als 'wahid' (eins)
bezeichnet, daneben aber auch als 'alf' (1000), d.h. 1000 SP. Weitere Beispiele:
 

·                     200 SD: 'ithnein' (zwei) oder 'alfein' (2000)

·                     450 SD: meist 'arba wa nuss' (viereinhalb)

·                     1000 SD: 'ashara' (zehn)

·                     2500 SD: 'chamsa wa ashrin' (25), usw.

·                     aber: 10 SD: 'mia' (100), d.h. 100 SP 

Tausch ausserhalb Khartoums nur USD in bar sowie, zumindest in Wadi Halfa, Ägyptische Pfund. In Khartoum auch Reiseschecks und evtl. einige weitere Währungen. Keine Geldautomaten; Kreditkarten allenfalls zur Bezahlung im Luxushotel, sonst nutzlos. (Im Notfall Geldtransfer per Western Union.) Tausch in Banken jetzt ohne Formalitäten; auch auf der Strasse gut möglich. Geringe Kursdifferenzen. Keine Devisendeklaration mehr notwendig.

Geografie:

Im Norden Sahara mit der Riesenoase Niltal, Sand- und Schotterwüste und (östlich des Nils) niedrigem und mittlerem Bergland, höhere Bergketten an der Rotmeerküste. Spätestens ab Breite von Khartoum Übergang zur üblichen Abfolge von Savannenformen (siehe Niger/ Mali), vor allem in der sudanesischen Zentrallandschaft Kordofan, wo sich neben kleineren Einzelbergen auch die besonders interessanten Nuba Mountains (bis ca. 1.300 m) befinden. Im Westen der bergigere und z.T. sehr fruchtbare Darfur mit dem legendären Vulkan Djebal Marra (über 3.000 m). In den (für Touristen unzugänglichen) Südprovinzen liegt u.a. das riesige Sumpfschwemmland des Weissen Nil.

Zentrum des Landes ist der Grossraum Khartoum am Zusammenfluss von Blauem und Weissem Nil sowie das 'Jezira' (Insel) genannte Gebiet zwischen den beiden Flüssen (Hauptorte Wad Medani, Kosti, Sennar) mit intensivem Anbau.

Klima, Winde:

Abgesehen vom saharischen Norden wird der Grossteil des Landes von den tropischen Sommerregengebieten erreicht; nach Süd nimmt die Dauer der Regenzeit und die Regenmenge schnell zu (siehe Niger/ Mali). Besonders grün mit sogar etwas Forstwirtschaft ist der Darfur um den Djebal Marra.

Optimales Reiseklima im Winter. Die Temperaturen im Norden bleiben bis in den März hinein meist gut erträglich, mit allerdings immer häufigeren einzelnen Hitzetagen und zunehmend staubbeladener Luft.

Wind im Norden wie im ägyptischen Niltal sehr deutlich aus Nord (auf Khartoum zu eher Nordost), auch im Februar oft noch ganztägig erfrischend kühl. Mit Fortschreiten des Winters immer häufiger Phasen mit heissem staubigem Südwind, im Laufe des März evtl. vorherrschend (entsprechend dem ägyptischen 'Chamsin').

Gesundheit:

Malaria auch im Norden, ebenso wie teilweise in Ägypten, auch wenn dort was anderes behauptet wird. Prophylaxe also besser schon vor Khartoum beginnen. Spätestens ab Khartoum Malariaprophylaxe mit Lariam angezeigt. Ob im Norden, zumal im Winter, tatsächlich Malaria existiert, ist unklar.

Baden im Nil u.a. Gewässern ist zwar wegen Bilharzioseerregern nicht zu empfehlen (angeblich unschädlich, solange Kontaktzeit unter 3 Minuten), aber als Trinkwasser kann (und muss) es schon dienen (siehe Verpflegung).

Bevölkerung:

Multiethnisch. Bekanntermaßen geht im Sudan das arabische Nordafrika in Schwarzafrika über; doch wirkt auch der Norden schon eher 'afrikanisch' als 'arabisch': wenig Geschlechtertrennung, bunt gekleidete Frauen, Hautfarbe, Musik, u.v.a. Die legendäre Gastfreundschaft der Sudanesen hat sich mit weiteren Traditionen weitgehend erhalten; trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihres Traditionsbewusstseins erlebt man meist aufgeschlossene, erstaunlich moderne Menschen. Die Leute erscheinen auch stärker als in vergleichbaren Ländern an Touristen gewohnt, was u.a. natürlich an der begrenzten Auswahl an Reisewegen liegt.


Sprachen:

Staatssprache Arabisch; im Alltag werden arabische Dialekte gesprochen. Englischkenntnisse sind nicht nur in Khartoum erstaunlich verbreitet.

Übernachten:

Problemloses Zelten in Wüste und Savanne. In grösseren Orten billige 'Hotels' (2-5 Euro); in Städten evtl. auch bessere Unterkünfte. In Khartoum u.a. Camping (3 USD) im 'Blue Nile Sailing Club' am Nilufer etwas östlich vom Präsidentenpalast. Ansonsten viel Improvisationsmöglichkeit.

Verpflegung:

Karger (und auch etwas teurer) als in den nordafrikanischen Ländern, aber doch sehr viel reichlicher als etwa im westafrikanischen Sahel. Läden mit Basissortiment oft auch in kleinen Dörfern (aber evtl. schwer zu finden). Frischprodukte hauptsächlich auf den Märkten in grösseren Orten (am Nil nördlich Dongola z.B. Wadi Halfa, Abri, Delgo, Kerma/ Argo); Obstspezialitäten Mango, Grapefruit, Guaven. Frischsäfte, Gebäck. Im Buschrestaurant 'Ful' (Bohnenbrei mit Zutaten) in unterschiedlicher Qualität.  

Hinsichtlich Trinkwasser bedeutet eine Tour von Wadi Halfa nach Khartoum, eine Zeitlang weitgehend auf Nilwasser angewiesen zu sein, das überall in Dörfern in beschatteten grossen Tonkrügen absteht, meist kühl, aber an besonders heissen Tagen auch lauwarm. Grobe Schmutzteilchen haben sich bereits abgesetzt, dennoch meist leichte oder stärkere grünliche oder bräunliche Trübung, guter Geschmack (bei den Einheimischen beliebter als Brunnenwasser). Gelegentlich ist nur wirklich dreckiges, undurchsichtiges Wasser verfügbar.

Entkeimungstropfen bieten keine Sicherheit; Leute mit Kraft und viel Geduld können die benötigten Wassermengen filtern. Ansonsten wurde das Wasser unbehandelt etlichen Berichten zufolge immer gut vertragen (auch von mir selbst).

Auch fern vom Fluss Wasser meist in Krügen, Fässern und nicht sauber. Auch aus Leitungen oft getrübt und von unklarer Herkunft. Softdrinks nur in grösseren Läden (evtl. mehrere Tage nicht erhältlich).

Gefahren, restriktive Gebiete:

Die Südprovinzen (z.B. Michelin-Karte) sind nicht zugänglich (Bürgerkriegsgebiet). Ansonsten bekommt
man für jede/n gewünschte/n Route bzw. Ort ein Travel Permit, was natürlich nicht bedeutet, dass vor
Ort nicht doch Restriktionen bestehen. Das lässt sich aber selbst von Khartoum aus nicht sicher ermitteln, sondern nur ausprobieren.

Die Westprovinz Darfur war in der Vergangenheit für ihre Rebellen und Banden berüchtigt. Der Transit von/ nach Tschad über Nyala wird aber regelmäßig unternommen; von der Passage über Al Fasher wird an der Grenze angeblich abgeraten. Ansonsten Eigentums- und Gewaltkriminalität sehr gering.

Das Land hat, auch wenn der Tourist das normalerweise nicht unmittelbar erfährt, ein abstoßendes, zu Recht verfemtes Regime, das u.a. seine Südprovinzen seit Jahrzehnten massakriert und gewiss sehr viel zu verbergen hat. Dieses Gesicht des Staates sollte man besser nicht zu sehen bekommen und seine 'Rechtsstaatlichkeit' noch weniger auf die Probe stellen als anderswo. Von einem sowieso isolierten Land ist im Notfall vermutlich wenig Kulanz zu erwarten.

Rad, Ausrüstung:

Unbedingt sehr stabiles Rad mit bergtauglicher Gangschaltung für die Pisten. Fahren/ Fahrversuche auf
Sand werden durch maximale Reifenbreite (ggfs. Luft rauslassen) und traktionsförderndes Profil erheblich erleichtert. Selbstverständlich gibt es im Land keine komplizierten westlichen Fahrradteile, sondern chinesische oder indische Billigprodukte wie etwa in Ägypten. Besondere Ausrüstung siehe evtl. Niger/Mali.

Strassen:

Wenige Asphaltstrassen, meist recht neu und gut. Ansonsten Pisten, in Wüste und Wüstennähe (Norden und Westen) wegen Sand oft nicht benutzbar bzw. enorm anstrengend. Sehr häufig starkes Wellblech, immer wieder Parallelspuren oder sogar undefinierter Pistenverlauf. Beschilderung praktisch nicht vorhanden.

Verkehr:

Erheblicher Verkehr nur in und um Khartoum und die Jezira; mit etwas Erfahrung problemlos (siehe z.B. Ägypten). Auf stark ausgefahrenen Pisten Lkws und Bussen frühzeitig ausweichen (Spur freimachen).

Transport:

Haupttransportmittel Lkws und Sammeltaxis mit nichtexistentem bis mässigem Komfort. Fahrradmitnahme immer möglich, aber erhebliches Beschädigungsrisiko. Auf den Hauptstrecken gelegentlich auch moderne Reisebusse. Preise etwas teurer als in vergleichbaren Ländern (z.B. Ägypten).

Wenige Bahnstrecken mit seltenen Verbindungen, z.B. Wadi Halfa-Khartoum Mittwoch abends, Schlafwagen ca. 65 USD, falls noch erhältlich. Vermutlich gelegentlich Züge nach Nyala. Berechenbare Passagemöglichkeiten auf Nilbooten waren nicht zu ermitteln.

Reiseführer, Literatur: 

·                     Reiseführer aus DuMont-Verlag, ca. 20 Jahre alt, sehr umfassend, auch heute noch lohnend, aber vergriffen

·                     Reiseführer aus Conrad Stein-Verlag, ca. 10 Jahre alt, dünnes Bändchen mit authentischer Backpacker-Info, jedoch weitgehend veraltet und sowieso vergriffen (interessant evtl. noch Info und Skizzen zum Djebal Marra)

·                     Klaus und Erika Därr: Durch Afrika, hauptsächlich Routeninfo, nicht besonders hilfreich

·                     Lonely Planet Africa

·                     Ansonsten z.B. das Bändchen 'Sudan' aus der Lamuv-Reihe. 

Karten:

Michelin 954 zusammen mit Routeninfo/ Skizzen aus Reiseführer, Travelogues, Privatinfo

Internet:

z.B. www.sudan.net ; www.sudanair.com 

Sudantravelogues sind enthalten z.B. bei
 

·                     www.radflimmern.de

·                     www.cycletothesummit.org.uk

·                     www.spiderstudios.co.uk/roundtheworldbybike

·                     www.cyquest.org.uk

·                     www.sobreduasrodas.com.br  (auf Portugiesisch, olala)

·                     mitglied.lycos.de/bumbumbike

 

Einige Internet-Cafes in Khartoum (200-600 SD/h mit entsprechender Geschwindigkeit), schnellstes und teuerstes im Meridien-Hotel.

Sehenswertes:

Neben der allgegenwärtigen Wüste und Savanne bietet Sudan z.B.: 

·                     die entzückende, viel weniger als in Ägypten entwickelte Oase Niltal; vor allem die ersten Dörfer am Nil sind eine wunderschöne Welt für sich; erlebenswert auch der dramatisch an einer Bucht des Nasser-Sees gelegen Ort Wadi Halfa, auch mit Wandermöglichkeit in der Umgebung (evtl. mit Blick auf den See)

·                     außergewöhnliches tropisches Bergland (Djebal Marra, Nuba Mountains) mit Trekkingmöglichkeit, interessanten Bewirtschaftungsformen, aber schwer zu erreichen

·                     evtl. Bade- und Tauchmöglichkeit im Roten Meer (letzteres angeblich nur in einer Gruppe, teuer)

·                     Dinder-Nationalpark an der äthiopischen Grenze

·                     zahlreiche Tempel, Pyramiden, alte Klöster, sonstige Ruinen, oft kaum oder gar nicht dokumentiert und schwer zu erreichen (immer auf der anderen Nilseite...); am bekanntesten sind die Pyramiden von Meroe und Karima sowie die Anlage Musawwarat

·                     relativ unbeschwertes Erlebnis einer sehr lebendigen und bunten, traditionellen afrikanischen Gesellschaft, mit lebensfrohen und zugänglichen Menschen; Bürokratie und etwas anstrengende Infrastruktur sind bei gutem Willen zu meistern

·                     'Testfahrten' auf Wüstenpisten (auch in schwierigem Sand) ohne jegliche Versorgungsprobleme; z.T. ist sogar richtiges Offroad-Fahren möglich 

Streckenvorschläge:

Asphalt existiert zusätzlich zu den roten Strassen der Michelin-Karte mindestens noch:

·                     zwischen 'Sinia Guenetti' (am Nilbogen südöstlich Abu Dom, grosser Kreisverkehr 40-50 km von Debba) und Omdurman; Weiterbau nach Dongola und Merowe ist in Arbeit (südlich von Dongola bestehen bereits ca. 50 km Asphalt in 2 Abschnitten; angeblich auch von Merowe her schon etwas Asphalt)

·                     mehr als 100 km westlich Al Obeid Richtung An Nahud (aktive Baustelle nach West)

·                     zwischen Nyala und Zalingei in Darfur südlich des Djebal Marra. 

Auskünfte der Einheimischen (auch Taxifahrer) zu Route, Pistenzustand, Entfernungen usw. sind praktisch immer absolut unbrauchbar. Evtl. hat man einmal das Glück einer nützlichen Begegnung mit einem Strassenbauingenieur.

Transit Ägypten - Äthiopien: Wadi Halfa - Dongola - Guenetti - Omdurman/ Khartoum - Wad Medani - Gedaref - Gallabat (ab Gedaref mässige Piste). Alternative: am Nilbogen weiter nach Merowe/ Karima und Lkw-Transport durch die Bayuda-Wüste nach Atbara. Bis Guenetti bzw. Merowe Piste mit meist starkem Wellblech und ab ca. Khandaq unangenehm sandig (vorher nur sehr kurze sandige Stellen), vor allem am Nilbogen hinter Debba, längere Schiebestrecken zu erwarten, sehr anstrengend. Das Problem ist hier herauszubekommen, wo die Fahrspuren fester sind (nilnah oder mehr in der Wüste), meist Glückssache.

Einige Anmerkungen im Detail: 

·                     ab Wadi Halfa ca. 90 km bis zu einem kleinen Rasthaus mit Wasser und Ful mit Brot; bereits ca. 20 km vorher eine kleine Hütte, evtl. mit Wasser

·                     nach weiteren 40-50 km ein kleines Dorf und bald darauf Erreichen des Nils; ab hier keine längeren Strecken mehr ohne Siedlung (maximal vielleicht 20 km, meist viel geringer)

·                     Die Piste ist normalerweise klar definiert und 'idiotensicher', aber ca. 50 km nach Delgo muss man (einige km nach Verlassen des Nils) den nach links (Süd) abknickenden Spuren folgen; die Hauptpiste scheint geradeaus und wieder nilwärts zu führen, versandet aber bald. (Wenn man ein Häuschen mit beginnender Serie von Strommasten erreicht, ist man 5 km zu weit gefahren.) Richtig abbiegend folgt man gelegentlich weit auffächernden Spuren und gelangt ca. 15 km weiter wieder zum Nil, ein gutes Stück nördlich von Kerma/ Argo.

·                     Wechsel zum linken Nilufer z.B. in Argo (2 Bootspassagen und Überqueren der Nilinsel, angeblich gibt es auch eine Autofähre), oder erst bei Dongola (ebenfalls angeblich Autofähre)

·                     Direkt ab Dongola gut 30 km Asphalt ein Stück landeinwärts, folgend gute Schotterpiste, ab Khandaq zunehmend sandig (jetzt evtl. Luft ablassen), bald weiterer Asphalt auf ca. 18 km vor Ghaba. Bis hierher und auch noch auf dem nächsten Stück bis Debba am besten Abstand vom Nil halten (zu sandig); in den z.T. weit aufgefächerten Spuren findet sich meist irgendwo fester Grund.

·                     Ab Debba wird es extrem; vermutlich sollte man möglichst direkt an den Nilgärten entlang fahren, auch wenn in der Wüste gelegentlich festere Abschnitte der neuen Trasse nach Dongola locken. Der Kreisverkehr bei Guenetti, wo z.Zt. der Asphalt Richtung Khartoum beginnt, ist mit seinem riesigen Obelisk und einer neuen grossen Moschee von weitem sichtbar. (Neue Info über den Stand der Bauarbeiten werden gern entgegengenommen.)

·                     Die Flachlandstrecken im Westen Richtung Darfur erscheinen nach Schilderungen von Auto- und Motorradfahrern als viel zu sandig, z.T. sehr problematisch für Geländefahrzeuge. Ab Nyala im Djebal-Marra-Gebiet bekanntlich Asphalt (vor langer Zeit von deutscher Firma gebaut).  

Tourenbeschreibungen von Detlef Wagner (1/2002):

          Ad Debba - Karima:
Von Debba zunächst übel sandig, bis etwa Faringotti. Teilweise auf den Eselpfaden durch die Oasengärten besser (getrockneter Lehm). Danach ok, ab und zu kurze Schiebepassagen, ab Kurti Asphalt bis Marawi, Autofähre. Vom Fähranleger lohnender Abstecher auf der rechten Nilseite nach Al Kurru, ägyptische Grabkammern (Schlüssel beim Wärter im Dorf) und 3-5 km dahinter (vom Nil weg) versteinerter Wald.
Nach Karima fahrbare Piste, sandig. Meldepflicht wurde 2002 streng kontrolliert. 3 kleine schlechte Hotels, archäolog. Fakultät hat auch ein Gästehaus, das angeblich belegt war. Djebel Barkhal unbedingt besteigen, grandioses Panorama über das Niltal, die Pyramiden und die Wüste. Ruinen und Grabkammer am Fuß des Berges. Bahnverbindung nach Atbara/Khartoum sehr unsicher, wenn überhaupt dann nur 1-2 Mal monatlich, unregelmäßig. Einzige Alternative LKW/Bus, 1-2 Mal wöchentlich nach Atbara. Weiterweg am Nil entlang soll zu sandig und zu dünn besiedelt sein um mit dem Rad durchzukommen.

Khartoum - Wad Madani - Al Gedaref
Gut ausgebaut, Verkehr erträglich, langweilige Gegend.

Al Gedaref - Gallabat - Gondar (Aethiopien)
Neue Strasse in Bau, häufig war die Trasse schon fertig und befahrbar, damals noch nicht asphaltiert. Grosse Erleichterung gegenüber der alten anstrengenden Piste v.a. ab der äthiopischen Grenze, von Gedaref bis Gallabat gute Erdpiste.

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