Allgemeines
Jordanien ist ein ausgesprochen bergiges Land mit viel Kultur und landschaftlichen Highlights an der Schwelle zu Asien und Afrika. Das Reisen ist angenehm, die Aufdringlichkeit von Kindern ist spürbar geringer als in Marokko und Tunesien.
Reisezeit
Auch
hier gilt: der Sommer sollte wegen der Hitze gemieden werden, grundsätzlich ist
das Land aber ganzjährig bereisbar. Der Jordangraben ist ganzjährig trocken und warm bis extrem
heiß, die Wüste winterkalt, Gebirgsstreifen mit mässigen
Winterniederschlägen, z.T. Schnee in den Hochlagen...
Im
Ramadan kann in Kenntnis einiger kleinerer Probleme problemlos gereist werden:
Sportler und Reisende dürfen theoretisch auch tagsüber essen, doch ist es
manchmal schwierig, offene Geschäfte zu finden, wenn man über Land fährt. Das
Ende des Ramadans ist wie das Große Hammelfest ein wichtiger Feiertag, hier
kann es problematisch werden, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Finanzen
Landeswährung
ist der jordanische Dinar, Kurs z.Zt.: 1 DH = 2,50 DM. Kreditkarten sind
insgesamt sehr wenig verbreitet, selbst in großen Städten kann der Geldwechsel
zum Problem werden. Es ist immer hilfreich, Münzgeld zur
Hand zu haben, da es in abgelegenen Gegenden schon Probleme bereiten kann,
kleine Scheine zu wechseln.
Formalitäten
Visum erforderlich! Kann in Deutschland oder bei Einreise beantragt werden. Meldepflicht bei der Polizei nach 14 Tagen. Achtung: will man noch nach Syrien/Libanon, geht ein Abstecher nach Israel nur über die Allenbybrücke bei Jericho, da nur dort "verräterische" jordanische Aus-/Einreisestempel vermieden werden (Israelstempel sowieso in Zweitpass oder auf Extrablatt) (Stand Anfang 2000)
Sprache
Mit Englisch kann man sich in der Regel überall verständigen. Es wird gern gesehen, wenn man einige arabische Begrüßungs- und Bedankungsformeln beherrscht.
Gesundheit
In
der Bevölkerung häufig vorkommende Krankheiten sind Tuberkulose und Kinderlähmung.
Impfungen gegen diese Infektionskrankheiten sollten ebenso eingeplant werden wie
eine Auffrischung des Tetanusschutzes. Gegen Hepatitis A empfiehlt sich auch und
gerade für Reisen im Mittelmeerraum und Vorderem Orient eine aktive Impfung. Näheres erfragt man beim
Tropeninstitut. Der Einkauf von Medikamenten ist überall problemlos in den
Apotheken möglich.
Wasser
sollte am besten nur in Mineralwasserflaschen gekauft oder direkt aus Quellen im
Hochgebirge gezapft werden. Ist dies nicht möglich, dann bitte filtern oder
desinfizieren. Für Obst und Gemüse gilt: cook it, peal it or forget it.
Ausstattung
und Ersatzteile
Es
empfiehlt sich, ein 26-Zoll-Rad mit Untersetzung zu fahren. Robuste Bereifung
ohne allzuviel Profil ist sinnvoll. Ersatzteile (Bowdenzüge!) und Werkzeug müssen
mitgenommen werden, weil es nur in größeren Städten Ersatzteile gibt, hier
gilt: lieber ein Teil zu viel, als das entscheidende zu wenig. Dafür sind die
Jordanier im Notfall oft Meister der Improvisation.
Straßenzustand
In der Regel sind die Straßen in gutem Zustand. Mit Schlaglöchern, Bodenwellen und fehlendem Belag ist überall zu rechnen. Das Straßennetz ist dünn, zwischen perfekt und erträglich, die Ausschilderung gut, auch mit lateinischer Schrift. Der Verkehr ist nur um die Städte sehr dicht, sonst relativ gering, in Amman sehr schneller Verkehr (Ggs. zu Kairo).
Achtung:
Der Desert-Highway ist aufgrund des ausgeprägten LKW-Verkehrs gemeingefährlich!
Oueddurchfahrten
oder -durchwatungen sind nach heftigen Regenfällen an der
Tagesordnung.
Von Nachtfahrten ist aufgrund der oftmals unbeleuchteten Fahrzeuge und schwer erkennbaren Fußgänger und Tiere abzuraten.
An-/Rückreise
-
Flug nach Amman, oder Eilat (Israel, aber teure und evtuell langwierige Grenzpassagen bedenken)
- Fähre Nuweiba (Ägypten) - Aquaba
- gelegentlich Frachtschiffe nach Aquaba
- über Land von Israel, Syrien, evtl. Irak (Saudi-Arabien mit Fahrrad nicht möglich)
Eisenbahn Amman-Damaskus
Fahrradtransport
kostet pauschal 30 - 60 DM bei den deutschen Chartenfliegern.
Unterkunft
Wildes
Zelten ist völlig unproblematisch und in den unbesiedelten Regionen überall möglich.
Billige,
einfache, aber häufig doch saubere Hotels findet man in nahezu jedem kleineren
Ort.
Transport
Busse und Sammeltaxis verbinden alle größeren Ortschaften. Mitnahme als Tramper oftmals problematisch und nur bei Panne oder Krankheit möglich.
Karten
Es
gibt keine
wirklich exakten Karten (in allen Karten z.T. gravierende Fehler), am besten nur
zusammen mit dem Reiseführer verwenden (z.B. Atlas Syrien/Libanon/Jordanien von
Lonelyplanet, Kümmerly und Frey)
Literatur
Wil und Sigrid Tondok, „Jordanien“, Verlag Reise Know-How 1999 (die anderen uns bekannten Führer der Reieh sind besser...) |
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Frank Rainer Scheck, Jordanien, Dumont Kunstreiseführer |
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Bettina Selby: Riding to Jerusalem (1984) |
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