von Thomas Longin (thlongg@yahoo.com)
Stand 3/2000
Überblick
Ein Schmankerl in
Nahost: auf kleinstem Raum gibt´s von Strand bis Hochgebirge alles, was sich
anderswo auf halbe Kontinente verteilt. Aber doch eher ein Tip für die wärmere
Jahreszeit! Und ein stabiles Rad muss es hier schon sein.
Einreise
über Land nur von
Syrien, z.B. Hauptstr. von Damaskus, Nordausgang der Beqaa-Ebene nahe Homs, oder
südwestlich des Krak des Chevaliers (Wiedereinreise nach Syrien nur mit
Mehrfachvisum)
Visum an Grenze erhältlich
(2 Tage umsonst, 14 Tage 25000 LL, 3 Monate 40-50000 LL), wegen Israelstempel
siehe Syrien
Währung
Libanesische Lira (livre
libanais), Geldautomaten, viele Wechselstuben (alle Währungen), kein
Geldwechsel in Banken
Geografie
von West nach Ost:
schmaler Küstensaum, Libanongebirge bis über 3000 m, Beqaa-Ebene, Antilibanon
(einschliesslich Hermongebirge im Süden) als Grenze zu Syrien, im Süden Übergang
zum Jordangraben
Klima, Winde
Küstenebene typisches
Mittelmeerklima: mild und viel Regen im Winter, stets sehr hohe
Luftfeuchtigkeit, im Sommer extrem schwül; Beqaa-Ebene und Antilibanon viel
kontinentaler (Sommer heiß, Winter sehr kalt), trockener (aber mit Niederschlägen
auch im Frühjahr und Herbst)
Gesundheit
keine Malaria
Bevölkerung
Nur 20% aller Libanesen
leben auch im Libanon!, "Schmelztiegel", 40% Christen, staatl.
Proporzsystem, ca. 1 Mio (ein Viertel der Bevölkerung) sind Flüchtlinge aus
dem eigenen Land oder Palästina
Sprache
arabisch (Ziffern oft
ostarabisch), Englisch- und Französisch-Kenntnisse weit verbreitet
Übernachten
Hotels/ Pensionen nicht
billig, wenige Campingplätze (z.B. bei Amchit nördlich Jbail), Wildzelten in
den Bergen, sonst meist zu dicht besiedelt
Verpflegung
Versorgung mit
Lebensmitteln überall hervorragend, sehr viel Frischobst, sehr gut und billig
Gefahren, restriktive Gebiete
angeblich unsichere
Gegenden im Norden der Beqaa (Hauptstrasse ist okay)
Südlibanon wohl auch
nach Abzug der israelischen Soldaten problematisch, evtl. z.T. gesperrt
Rad und Ausrüstung
bergtauglich, besonders
stabil, Ersatzteile mitbringen
Strassen und Verkehr
z.T. sehr dichtes Straßennetz
(vor allem im Westen), Qualität meist schlecht, in den Bergen sehr schlecht,
Pass-/ Gebirgsstrassen (außer die Hauptstrasse) nur im Sommer sicher
befahrbar!; Ausschilderung bescheiden, in den Bergen besonders schlecht, auch
mit lateinischer Schrift
in/ um Beirut immenser
Verkehr (Radeln geht dennoch), auch sonst fast überall sehr dicht (vor allem Küstenautobahn
und Strasse Beirut - Damaskus), auch in der Beqaa-Ebene dicht, in den Bergen und
auf kleinen Nebenstrassen oft sehr ruhig
Transport
nur Bus, Sammeltaxi, Lkw
Reiseführer und Karten
z.B. Laila Atrache:
Libanon, Reise-Know-How-Verlag (9/99); Dietrich Höllhuber: Libanon,
DuMont-Verlag (99)
zu Karten siehe
Jordanien
Sehenswertes/ Streckenvorschläge
·
Beirut, Baalbek (unbedingt
besuchen, beeindruckende Tempelanlagen, nagelneues Museum), etliche weitere
antike Stätten, Burgen
·
herrliche Mittel- und
Hochgebirge mit allen Möglichkeiten (bevorzugt im Sommer), Zedernwälder,
herrliche Täler, Karstgrotten, einige spektakuläre Gebirgspässe (z.B. Baalbek
- Bcharre), viele kleine und kleinste Gebirgsstrassen (meist sehr schlechter
Zustand) auf Westseite des Libanongebirges
·
einige schöne Küstenabschnitte
z.B. nördlich von Batrun, mediterrane Fischerdörfer, Küstentour (z.T. auf
Autobahn) trotz Verkehr möglich, ab ca. Jounie nach Nord auf Nebenstrassen
·
Beqaa-Ebene mit beidseitigem
Hochgebirgspanorama
·
sehr fruchtbare Landschaften,
Weinbau
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