Allgemeines
Teneriffa: Ein kleiner Kontinent auf einer Insel! Das Zusammentreffen von Meer, Mittel- und Hochgebirge machen diese Insel für Radtouren äußerst attraktiv! Zusammen mit der subtropischen Fauna ergibt sich ein abwechslungsreiches und faszinierendes Tourenspektrum.
La Gomera: Die Insel besteht im Zentrum aus einem über 1000m hohen Hochplateau, das zu allen Seiten steil ins Meer abfällt. Hier oben findet sich ein häufig nebelumwaberter Wald. Gomera ist nicht immer so abwechslungsreich, wie ihre große Schwester, aber um einiges beschaulicher und verkehrsärmer.
Reisezeit
Eigentlich immer, nicht umsonst heißen die Kanaren Inseln des ewigen Frühlings...Das Archipel der Kanaren befindet sich im Kanarenstrom, einem Nebenstrom des Golfstromes, der eine jahreszeitlich stark mäßigende und ausgleichende Wirkung auf die Temperatur des Meerwassers hat, die dementsprechend im Winter immerhin 15-18 °C erreicht und im Sommer 19-23 °C nicht überschreitet.
Temperatur des Meerwassers in Grad Celsius:
Jan | Feb | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug | Sept | Okt | Nov | Dez |
20 | 20 | 20 | 19 | 20 | 21 | 21,5 | 23 | 23 | 23 | 22 | 21 |
Dies bewirkt ferner, dass die Luftmassen über der Meeresoberfläche abgekühlt werden und die Zone im Küstenbereich der Inseln Gomera und Teneriffa bis etwa in eine Höhe von 300-400 m ein Klima ohne extreme Temperaturen aufweist: d.h. sehr milde Winter (unserem Frühjahr vergleichbar) und warme Sommer (mit nur wenigen sehr heißen Tagen, sog. Saharawetter). Für dieses Küstenklima sind zudem relativ geringe tageszeitliche Schwankungen charakteristisch. Temperaturunterschied zwischen kältestem und wärmstem Monat: im Norden 6 °C, im Süden 8 °C; Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht: im Norden 6 °C, im Süden 6 (Winter) bzw. 9 °C (Sommer).
Topografie
Achtung! Die beiden Inseln haben es in sich. Wer sich vornimmt, nicht nur am Strand zu liegen, wird es häufig auf über 1000 bis manchmal 2000 Höhenmeter pro Tag bringen. Wo sonst in Europa ist es möglich, wie auf Teneriffa, von Meereshöhe in wenigen Stunden auf über 2000 m aufzusteigen? Auch auf La Gomera geht es richtig zur Sache, ebene Strecken gibt es höchst selten. Dabei sind aber die Steigungen immer relativ radfahrfreundlich, über 8% werden es selten...
Auf beiden Inseln wird es natürlich mit zunehmender Höhe zusehends kühler. In Teneriffa, wo das Gebirge bis über 3700 m hinaufreicht , gibt es ab 2000 m im Herbst, Winter und Frühjahr auch Schnee und Frost. Auch im Sommer ist der Bereich oberhalb von 2000 m sehr kühl. Die Nordseiten der Inseln Teneriffa und Gomera sind auf Grund der Gebirge im Zentrum, die die Passatwolken abfangen, ziemlich feucht und üppig grün, während die Südseiten sehr trocken und landschaftlich karg bis wüstenhaft sind. Auch sind die Temperaturen im Süden im Durchschnitt mehrere Grad höher.
Auf La Gomera ist aufgrund des durch die Passatwolken entstandenen Nebelwaldes häufig eine dichte Nebelsuppe zu erwarten, in der es oftmals nicht über 12-15° C warm wird.
Formalitäten
Für die Einreise genügt ein Personalausweis oder ein Paß, ein Visum ist nicht erforderlich.
Sprache
Mit Spanisch kann man sich überall verständigen. Die Bewohner sprechen allerdings einen andalusischen Dialekt, in dem auch einige südamerikanische Ausdrücke vorkommen. Trotzdem wird das hochspanische Kastillisch überall gut verstanden. Mit Englisch und Deutsch kommt man in der Regel auch abseits der Touristenzentren zurecht.
Gesundheit
Die hochstehende Sonne hat selbst im Winter enorme Kraft. Zudem verstärken Wassernähe und Höhenlagen die UV-Einstrahlung, so daß Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und eine Kopfbedeckung sinnvoll sind.
Ausstattung
und Ersatzteile
Über Land schwierig, in den Touristenorten gibt es in der Regel Mountainbike-Verleihstationen. In den großen Städten auf Teneriffa gibt es Fahrradläden. Auf La Gomera werden im Valle Gran Rey Räder vermietet, dort gibt es auch eine gute Ersatzteillage. Insgesamt ist die Versorgung für 26"- Räder besser.
Straßenzustand
Teneriffa ist sehr stark motorisiert, Straße heißt knallhart "autogerecht". Auf der ganzen Insel existiert kein einziger Radweg. Randstreifen sind aus anderen Motiven angelegt worden. Unter Einheimischen ist es nicht üblich, mit dem Rad zur Arbeit, Schule oder zum Einkaufen zu fahren. Auch Radwandern ist nicht verbreitet. Dagegen ist der Radsport unter Einheimischen sehr populär. Vor allem an den Wochenenden sind viele kleine Grüppchen unterwegs. Während der Wintermonate erhalten sie erheblichen Zuwachs durch mitteleuropäische und spanische Radprofis.
Die Straßen im wesentlichen in gutem Zustand, zudem gibt es eine Reihe interessanter und anspruchsvoller Pistenstrecken. Der Verkehr ist in der Peripherie der Touristenorte und in den -zentren ausgesprochen nervtötend. Frühes Starten am Morgen läßt einen in der Regel bis 10.00 Uhr halbwegs problemlos über Land kommen. Dennoch: der spanische Autofahrer ist deutlich weniger aggressiv, als der Deutsche...
Gomera ist wegen der geringen Bevölkerungszahl und der niedrigen Bevölkerungsdichte „noch" relativ verkehrsarm. Recht stark ins Gewicht fallen Mietwagen-Touristen, die zu Tagestouren von Tenenffa herüberkommen. Dennoch hat gegenwärtig noch keine Strecke - von der Hochsaison abgesehen - wirklich unerträglichen Autoverkehr. Das heißt andererseits aber auch, dass man hier z.Z. noch jede Straße ohne Vorbehalt radeln kann.
An-/Rückreise
Die
Anreise ist mit Schiff (aus Südspanien) oder Flugzeug möglich. Charterflüge gibt es unter anderem nach
Gran Canaria, Teneriffa, La Palma, Lanzarote und Fuerteventura. La Gomera
besitzt einen kleinen Flughafen, welcher aber nicht von den großen
Chartermaschinen angeflogen wird. Der Fahrradtransport
kostet pauschal 30 - 60 DM bei den deutschen Chartergesellschaften.
Teneriffa und La Gomera verbindet die Strecke Los Christianos-San Sebastian. Diese wird von zwei Reedern bedient und es finden sich täglich mehrere Überfahrten. Man kann zwischen dem Schnellboot (etwa halbe Fahrzeit) und der normalen Fähre (80 min) wählen. Weitere Infos u.a. unter http://www.fredolsen.es
Unterkunft
Wildes
Zelten ist recht unproblematisch und in den unbesiedelten Regionen überall möglich.
Campingplätze sind auf den bereisten Inseln rar. Auf La Gomera gibt es u.E. keinen, auf Teneriffa einige wenige, wovon letztlich nur der in kaum einem Führer erwähnte, und wohl eher als "Privatcamping" zu bezeichnende Platz in Guia de Isora in frage kommt. Der Platz in der Nähe des Flughafens kann nur eine Notlösung sein.
Einfache
Hotels und Appartements findet man in nahezu jedem kleineren
Ort.
Karten
ADAC Kanarische Inseln 1: 125.000 (Als ADAC-Mitglied kann man auch das ausgesprochen gute Tourenset "Kanarische Inseln" bestellen... |
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Eine Wanderkarte (Cabildo Insular de la Gomera) von La Gomera gibt es an Tankstellen, Bars und kleinen Läden (auch auf den Fähren) zu erwerben. Diese ist eigentlich ideal auch für Radtouren, insbesondere abseits der asphaltierten Strecken. |
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Autokarten des Verlages Freytag und Berndt 1:50000 bzw. 1:75000 |
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Michelin Karte Kanarische Inseln 1:200.000 als Übersichts- und Planungskarte |
Literatur
Eberhard Schmitt-Burk, Teneriffa und Gomera per Rad, Kettler Verlag |
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Irene Börjes, Teneriffa, Michael-Müller-Verlag |
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Rolf Goetz, La Gomera, Michael-Müller-Verlag |
Internet
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