Fahrradanhänger 3

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Im Juni 2009 haben wir einen Burley D Lite ST bekommen, als Ersatzleistung (Details zum Vorgänger hier) für eine völlig vermurksten Burley Solo. ST – steht für „smart transport“ – Fahrradanhänger und Kinderwagen zugleich. Ein wenig überrascht waren wir dann schon, statt eines erwarteten Einsitzers einen Doppelsitzer im Karton zu finden. Zuerst waren wir gar nicht glücklich, probierten aus, ob der "Neue" denn auch in unseren Camper passen würde und wie groß er wirklich sei. Aber der Größenunterschied ist zu verkraften , schwerer wiegt im wahrsten Sinne das Gesicht, das Burley mit > 13 kg angibt, wogegen der Solo ein Leichtgewicht war. Aber Leichtbau ging hier  wohl auf Kosten von Sicherheit und Stabilität...

Kritisch beäugten wir natürlich die alten Schwachstellen desVorgängers, aber diese scheint Burley in den Griff bekommen zu haben. Die Laufräder werden mit einem neuen „Push-Button“ Radbefestigung versehen und können wohl nicht mehr abfallen. Die Deichsel ist unglaublich schwer, massiv, aus Vierkantrohr, zudem besteht eine neue Deichselaufnahme mit Klemmmechanismus und integrierten Radabweisern. Dadurch besteht ein größerer Verstellbereich des Schieberads und ein erleichterter Einbau der Deichsel. Das hat alles Hand und Fuß. Überhaupt hat er uns letztlich überzeugt, obwohl wir ja eigentlich wieder einen Einsitz haben wollten. Da es den Solo aber nur noch mit Federung gibt (auch der D Lite hat eine Elastomerfederung) und nun plötzlich auch 11 kg wiegen soll und wir demnächst gedenken, auch mal eine Radreise mit den Kindern zu machen, haben wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge dann von einem weiteren Diskutieren abgesehen und den größeren Hänger zusammenbaut und Probe gefahren. Ab sofort berichten wir also über unseren Kinderanhänger Nummer drei an dieser Stelle....

 

Allgemeine Infos

§ 67 StVZO Merkblatt für das Mitführen von Anhängern

Crashtests vom TÜV Rheinland und dem Allianz-Zentrum Sicherheit haben ergeben, dass die Kinder in guten Anhängern von 400 € aufwärts wesentlich sicherer transportiert werden können, als wenn sie in einem Fahrradsitz reisen. Denn die größte Gefahr bei Kindersitzen ist, dass die Kinder bei einem Unfall herausgeschleudert werden können und womöglich noch das Fahrrad auf sie fällt. Im Hänger dagegen kommen die Kids nur selten mit einem anstoßenden Fahrzeug in direkten Kontakt. Außerdem verformt sich die Sitzschale im Falle eines Aufpralles so, dass sie Wucht gedämpft wird. 

Wichtig für die Sicherheit im Hänger sind die Qualität der Gurte, die Sitzposition, eine ausreichende Kopffreiheit im Falle eines Überschlages und die Steifheit des Hängeraufbaus. Das Zugfahrrad sollte gute Bremsen haben. Die festen Rahmen sollten die Höhe der Autostoßstangen haben, denn so wird verhindert, dass bei einem Unfall der Hänger überrollt wird. Gut sind auch bewegliche Gelenke am Verbindungsstück - fällt das Fahrrad um, bleibt der Hänger stehen. Damit die Kinder keinen Unsinn treiben, ist es prima, einen Rückspiegel ans Fahrrad zu montieren.

Weitere Kriterien bei der Auswahl eines Hängers: Dreipunktgurte, die sich von Kleinkindern nicht öffnen lassen; ein niedriger Schwerpunkt, breite Spur und 20 Zoll messende Räder tragen zur Stabilität bei. Außerdem sollte ein Überrollbügel ebenso vorhanden sein wie ein Laufradschutz, um zu verhindern, dass die Kinder während der Fahrt in die Räder fassen können. Unfallforscher raten übrigens auch bei Hängerbenutzung zu einem Helm. 

Weitere Informationen sind in dem Bericht "Sicherheit des Transportes von Kindern auf Fahrrädern und in Fahrradanhängern" nachzulesen. Erschienen ist er in der Schriftenreihe der Bundesanstalt für Straßenwesen, ISBN 3-89701-210-3, hat 40 Seiten und kostet 22,50 (NW-Verlag). Quellen: www.familie.de / www.leggero.com (Merkblatt)
Juni 09:

Bis der "neue" endlich richtig genutzt werden konnte, vergingen erstmal ein paar Tage. Leider hatte man uns nur die Original-Burley-Kupplung mitgeschickt, am alten Hänger und unserer vier Zugrädern, war aber eine Weberkupplung. Leider ließ sich aber die alte (die bei MCG verblieben war...) und nach einigen Telefonaten nachgeschickt wurde, nicht anbauen, da der neue Hänger eine Vierkantdeichsel hat, der alte eine runde. Weitere tage und Telefonate und nach einigem Protest unsererseits, bekamen wir dann auch eine entsprechende passende zugesandt.

 

16.7.09

Es ist nicht alles Gold, was glänzt...

Kaum dass wir den Hänger 10 Tage benutzt hatten, informierte uns unser Händler über eine Rückrufaktion. Datiert vom 15.6.09 informierte MCG (Merida & Centurion Germany) darin über eine Problem, bei dem sich die Klemmung der Laufräder in der Achse lösen könne. Man solle, ja dürfe den Hänger nicht mehr benutzen. In der Tat passierte genau das ein paar Tage später bei unserem ca. 100 km gelaufenen Burley, beim Versuch, die Laufräder einzubauen nach einer Tour im Auto, fiel das rechte immer wieder heraus. Na prima, der Urlaub nahte und es dauerte noch etwa 14 tage, bis wir endlich Ersatz bekamen und den Burley zum kostenlosen Umbau zum Händler schicken könnten. Zwischenzeitlich hatte man und sogar einen Ersatzhänger angeboten, falls es vor der großen Reise nicht klappen würde.

6.9.09

Kleiner Zwischenstand: ein paar Hundert Kilometer sind gefahren, insgesamt sind wir recht zufrieden. Begeistern tut der schnelle Ab- und Aufbau des Hängers, dank der schnellen Radmontage und der Größe imm Abteil (Zweisitzer...) sind die Dinge schnell verstaut. Das Gewicht ist gegenüber dem Solo schon kräftig, bei unseren Touren auf der Reise (Polen, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Österreich) war es oft recht hügelig und man quält sich trotz Rennrad als Zugmaschine schon mit einem Kind...

Was ganz blöd ist, ist dass der Schiebebügel immer abfällt, wenn man hebelt, also zum Beispiel beim Überfahrne eines hohen Bordsteins oder auf unebenen Wegen. Ich habe heute noch mal die Montageanleitung geprüft, aber es ist korrekt montiert. Der Bügel sucht sich dann seinen Weg aus der Halterung nach unten. Ich denke, hier muss Burley noch einmal nachbessern!

Links: 

Erfahrungen anderer Rad reisender Familien:  
Familie Piontek Familie Krey
Tanja, Ralf, Felix und Erik Rainer, Bettina, Sophie und Jakob
Reisen mit Kindern (umfangreiche Linksammlung) Familie Brodowsky Familie Prohl
Familie Taplick Familie Hauck
Ralph, Ludwig und Hildegard Familie Widmair
Karin Maier
http://www.chariotcarriers.com - Die Seite des Herstellers auf Englisch und Französisch
http://www.zweipluszwei.com  - Der Deutsche Importeur und Haupthändler

 

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