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Im März 2007 haben wir nach dem Verkauf des Chariots einen neuen Anhänger gekauft.
Es handelt sich um das Modell Solo der Firma Burley, einem Urgestein in der Hängerszene. Viel hat sich in den Jahren seit dem Kauf des ersten Hängers getan, aus einem belächelten Außenseitertum wurde ein Fortbewegungsmittel, dass sich im Alltag in Deutschland etabliert hat.
Wir liebäugelten wegen der anderen Rahmenbedingungen (zwei größere, selbst fahrende Kinder zum Zeitpunkt der Geburt des Dritten) mit einem möglichst leichten und kleinen Hänger, der auch ein gutes Packmaß hat, um auf dem Hochdachträger oder im Innenraum unseres Campers transportiert werden zu können. Der Solo bestach durch sein unglaublich niedriges Gewicht (< 8 kg) und seine Packmaßbreite von nur 51 cm.
Erneut haben wir und zum Kauf bei Familie Schwalba entschieden, wo auch unserer Chariot herkam.
Allgemeine Infos |
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Crashtests vom TÜV Rheinland und dem Allianz-Zentrum Sicherheit haben ergeben, dass die Kinder in guten Anhängern von 400 € aufwärts wesentlich sicherer transportiert werden können, als wenn sie in einem Fahrradsitz reisen. Denn die größte Gefahr bei Kindersitzen ist, dass die Kinder bei einem Unfall herausgeschleudert werden können und womöglich noch das Fahrrad auf sie fällt. Im Hänger dagegen kommen die Kids nur selten mit einem anstoßenden Fahrzeug in direkten Kontakt. Außerdem verformt sich die Sitzschale im Falle eines Aufpralles so, dass sie Wucht gedämpft wird. Wichtig für die Sicherheit im Hänger sind die Qualität der Gurte, die Sitzposition, eine ausreichende Kopffreiheit im Falle eines Überschlages und die Steifheit des Hängeraufbaus. Das Zugfahrrad sollte gute Bremsen haben. Die festen Rahmen sollten die Höhe der Autostoßstangen haben, denn so wird verhindert, dass bei einem Unfall der Hänger überrollt wird. Gut sind auch bewegliche Gelenke am Verbindungsstück - fällt das Fahrrad um, bleibt der Hänger stehen. Damit die Kinder keinen Unsinn treiben, ist es prima, einen Rückspiegel ans Fahrrad zu montieren. Weitere Kriterien bei der Auswahl eines Hängers: Dreipunktgurte, die sich von Kleinkindern nicht öffnen lassen; ein niedriger Schwerpunkt, breite Spur und 20 Zoll messende Räder tragen zur Stabilität bei. Außerdem sollte ein Überrollbügel ebenso vorhanden sein wie ein Laufradschutz, um zu verhindern, dass die Kinder während der Fahrt in die Räder fassen können. Unfallforscher raten übrigens auch bei Hängerbenutzung zu einem Helm. Weitere Informationen sind in dem Bericht "Sicherheit des Transportes von Kindern auf Fahrrädern und in Fahrradanhängern" nachzulesen. Erschienen ist er in der Schriftenreihe der Bundesanstalt für Straßenwesen, ISBN 3-89701-210-3, hat 40 Seiten und kostet 22,50 (NW-Verlag). Quellen: www.familie.de / www.leggero.com (Merkblatt) |
Wir haben uns erneut aus Gewichts- und Größengründen gegen einen Anhänger mit integrierter Aluminiumwanne entschieden. Eine generelle Empfehlung kann man sicher hierzu nicht geben, denn das Nutzungsverhalten ist einfach zu verschieden. Jeder von uns bisher befragte Hängerbesitzer sah individuelle Vor- und Nachteile der einzelnen Konstruktionen.
Ein wesentlicher Vorteil der Wanne ist (im Gegensatz zur angeblich höheren Sicherheit) sicherlich die Wasserdichtigkeit gegen Spritzwasser und die Möglichkeit auch besser Getränkekisten o.ä. schwere, sperrige Güter zu transportieren.
23.03.2007:
Erstes Probesitzen für Lina, für die wir den
Chariot-Babysitz von Freuden geliehen bekommen haben. Mit insgesamt
vier Riemen wird dieser in der Position gehalten. Zunächst haben wir am
Vormittag einen kleinen Spaziergang mit dem zur Karre umgebauten Hänger
gemacht. Die relativ steile Sitzposition macht uns ebenso wie bei der Weberschale nicht so richtig glücklich, aber für kurze Strecken bis max. 30 Minuten wollen wir sie der Kleinen zumuten. Auf der kurzen, 2,5 km langen Rad-Strecke am Nachmittag hat alles geklappt, allerdings muss man Stöße unbedingt vermeiden, da das kleine Köpfchen noch sehr empfindlich ist... Insgesamt ist der zweite Eindruck des Hängers überaus positiv, die Verarbeitung scheint gut zu sein, das Fahrverhalten im gedämpften Bereich unkritisch, man merkt wegen des geringen Eigengewichts gar nicht, dass man einen Hänger zieht...
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20.05.2007: Eine kleine Schwachstelle tut sich auf: die seitliche Tuchbespannung ist extrem "beweglich", wenn man viel Gepäck im Kofferraum transportiert, beult sich diese und durch die Reibung/Drehung der Räder scheuert der Stoff durch. Das ist wirklich extrem dusselig gelöst und sollte überdacht werden. Es reicht z.B. schon eine Jacke unvorsichtig hinein zu stopfen...
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Juni 2007: In unserem dreiwöchigen Urlaub (Österreich, Slowenien, Kroatien, Italien und Deutschland) sind wir einige Male, auch längere Strecken bis 30 km mit dem Burley gefahren. Alles in allem gibt es keine wesentlichen Kritikpunkte, das geringe Gewicht macht auch Bergauffahrten mit dem Rennrad auch für Meike interessant. Die zahlreichen Variationen der Abdeckung (Sonnen- und Regenschutz, man kann sogar die gesamte Abdeckung komplett entfernen) sind immer wieder überraschend und geben bei jeder Gelegenheit eine gute Figur ab. Leider sind die Druckverschlüsse teils etwas fummelig und nichts für Ungeduldige...
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30.06.2007: Erster kleiner Unfall: der Schnellspanner des einen Rades hat sich gelöst und das Rad ist in einer (zum Glück langsamen) Kurvenfahrt abgegangen! Passiert ist nichts, die Achse ein Stück auf dem Sandweg geschrammt, Lina schlief weiter dabei. Was im Handling ein Vorteil ist, kann in so einer Situation ins Auge gehen, dass sich Schnellspanner lösen können, kennen wir vom Radsport, wenn ein anderes Rad unglücklich sich in diesem verkeilt. Ob wir es nicht fest genug angezogen haben oder eine andere Ursache vorliegt, bleibt offen,,, |
21.07.2007: Schon wieder ein Gebrauchsproblem: Ab einer gewissen Zuladung bekommt die Deichsel Spiel. Einerseits ist das Loch bereits deutlich ausgeleiert und es gibt reichlich Aluabrieb, zudem biegt sich die hintere Kunststoffschelle arg auf (s. Foto). Über unseren Händler lassen wir das Phänomen klären. |
Juli 2008: Fast ein Jahr hat es gedauert, bis wir den oben beschriebenen Schaden reparieren konnten. Das lag zum einen daran, dass der Laden, wo wir den Burley gekauft haben, inzwischen geschlossen hat, aber auch an dem unglaublich komplizierten Abwicklungsverfahren der Firma Burley. Wir haben uns dann an einen Händler in unserer Nähe gewandt, der diese Produkte ebenfalls vertreibt. Wir mussten die inzwischen an der Bohrung arg ausgeschlagene Deichsel und die anderen Teilen einsenden, neue Ersatzteile kaufen und zudem das Porto für den Versand tragen. Burley prüft dann ob der Garantieanspruch gerechtfertigt ist und sandte uns ein paar Tage später zusätzlich zu den erstatteten Kosten eine zweite vernünftige Halterung für die hintere Deichselaufnahme zu (Foto folgt bei Gelegenheit). Die durchgescheuerten Seitenverkleidungen sind aber offensichtlich kein Garantiefall! Wir haben Sie mit speziellen Tapeband gedichtet (geklebt), da uns das Abziehen des Tuches zu aufwändig war. Mal sehen, wie sich das in der Praxis bewährt. |
Mai/Juni 2008: Ende April hatten wir die Nase gestrichen voll. Mit folgender Mängelliste nach ca. 3500 km Betrieb haben wir uns an den Vertrieb der Fa. Burley in Deutschland gewandt: 1. Die Schnellspanner lösen sich häufig während der Fahrt und die Räder laufen von der Achse. Diese wurden vor etwa einem Jahr vom Händler getauscht, dennoch ist keine Fahrtstrecke von mehr als 10 km möglich, ohne das sich die Räder lockern. 2. Bereits Ende vergangenen Jahres ließen wir die Achsaufhängung austauschen, da die Achse zu starkes Spiel aufweist und erhebliche Schwingungen auftreten. Nun tritt dieses Problem leider schon wieder auf. 3. Das kleine Rad an der Achse für die Buggyfunktion knickt ein und ein Schieben ist nicht mehr möglich. 4. Die Stoffbespannung ist an beiden Seiten durchgescheuert. 5. Durch das Aufrollen des Wetterschutzes ist die Naht im oberen Bereich auf beiden Seiten eingerissen. Insgesamt liegen aus unserer Sicht erhebliche Sicherheitsmängel vor, die bei einem hochwertigen Produkt eigentlich nach dieser Zeit nicht auftreten dürfen! Leider zog sich die Bearbeitung unserer Anfrage gut 5 Wochen hin, so dass wir den letzten Urlaub mit Kindersitz machen mussten, was ziemlich unangenehm ist, da Lina auf den längeren Touren auch gerne mal einschläft... Aber am 5.6.09 kam dann endlich ein Paket mit einem Ersatzhänger, für den wir gut 60 Euro zugezahlt haben. "Warum" ist uns zwar nicht ganz klar geworden, aber wir hatten auch keine wirkliche Lust auf lange Diskussionen. Fakt ist, dass an diesem Anhänger offenbar alle Schwachpunkte beseitigt sind und wir guter Dinge sind, das er nun heil bleibt, bis Lina ihn nicht mehr benötigt. Weiter geht es hier. |
Erfahrungen anderer Rad reisender Familien: |
Karin Maier |
http://www.chariotcarriers.com - Die Seite des Herstellers auf Englisch und Französisch |
http://www.zweipluszwei.com - Der Deutsche Importeur und Haupthändler |
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