"Der Sommer 2003 ist heute schon legendär. Mitten in einer wochenlangen mediterranen Hitzeperiode lag diese Veranstaltung. Schon eine Woche vorher war klar, dass man weder eine Regenjacke, noch Ärmlinge benötigen würde. Dafür aber jede Menge Getränke..."
Ganz so gut war 2004 wettermäßig nicht, aber die Tage, in die der Kattenberger Marathon gebettet war, allemal.
Wie gewohnt, war ich am Abend zuvor nach Segeberg raus gefahren und übernachtete auf dem Schulparkplatz. Am Start sah ich viele Germanen (Dieter, über dessen Gesellschaft ich mich immer riesig freue, der Mann ist inzwischen 67 und fahr wie der Teufel, Uwe, Löffler, Markus Krystek und einige andere, sowie Rainer, etliche Endspurtler, Bernd Schmidt, der Präsident, nur Harald aus dem bikefreaks Forum fand ich nicht.
Nach einem gemütlichem Startgeplänkel in großen Verband (insgesamt über 150 Starter!) in der letzten Gruppe, geriet ich mit Rolf in einen Haufen ziemlicher Heizer und Hektiker, deren Gruppe wir durch eine verlängerte Pause an K 2 bewusst verliessen. Auf dem Weg dorthin hatte mir Rolf noch das Haus von Gerald Heiss gezeigt, das idyllisch am Vierer See gelegen ist.
Hinter Bosau meine Lieblingsrampe, die abrupt mit 10% links abgeht, leider keine große Gruppe vor Ort, um die Kettenrisse mitzuerleben, nur Gerald rutscht aus der Pedale und flucht. Aber die Gruppe "Dieter", vielmehr er selbst war verloren gegangen, so dass wir die fast schon obligatorische Ruhephase einleiteten, um aufschließen zu lassen...
Die Warmverpflegung an K3 bestand heute aus Suppe, dort trafen wir Markus Willnauer, der beim herzhaften Biß ins Brot einen Wespenstich an der Lippe bekommen hatte, er konnte allerdings weiterfahren. Die Verpflegung war wie immer ausgesprochen reichhaltig mit Gurken, Äpfeln, Broten, Müsliriegeln und zahlreichen isotonischen Getränken sowie Wasser. Im inzwischen heisser gewordenen Wind fuhren wir recht locker dahin, wobei die verzweifelt zusammengehaltene Gruppe an den leichtesten Anstiegen zerfiel, so dass wir zunehmend ein wenig zügiger fuhren, um das Feld auszudünnen. An K4 im Lebatzer Heckkaten im Wald muß mich dann der Teufel geritten haben. Das nächste Stück wird mir wohl länger in Erinnerung bleiben, denn wir zettelten ein kleines Rennen an, da nun zahlreiche längere Anstiege anstanden, insbesondere der Ritt über den Pariner Berg. Ein Wesselner hatte sich an der Spitze davon gestohlen und ich nutzte eine gute Phase, um den Anschluß herzustellen.
Irgendwann rief Bernd "Ihr habt mich kaputtgefahren" und fiel zurück. Rolf kämpfte verbissen um den Anschluß und schlug sich tapfer. Mit einigen Metern Vorsprung gelang mir dennoch der "Etappensieg" an K5, wo das Thermometer in brüllender Hitze im Stau des gepflasterten Hofes auf weit über 40 Grad stieg. Ein Gartenschlauch brachte Erfrischung.
Aber die Unvernunft rächte sich sobald, ich konnte mit zunehmend dicken Beinen kaum noch Anschluß an die dann entstandene Gruppe halten. Mühselig keuchte ich den ungemein hügeligen Parcours über Berlin zurück ins Ziel.
19-31° C, 213 Kilometer, Fahrzeit 7:04:40, 840 Höhenmeter 5 Kontrollpunkte (37, 67, 101, 140, 177 km)
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