Eigentlich wollten wir an diesem Morgen zu einer RTF nach Buxtehude fahren. Irgendwie fanden wir es aber gar nicht reizvoll, wieder einmal getrennt auf Tour zu gehen. Jan wollte ursprünglich die 50er Runde mit Lars im Anhänger fahren, Meike 75 oder 115 km in der Gruppe.
So entschlossen wir uns gemeinsam auf Tour zu gehen und eine uns bereits aus dem letzten Jahr bekannte Permanente unter die Räder zu nehmen. Von Pinneberg aus starteten wir den Versuch, 80 Kilometer mit dem Kleinen im Gepäck zu radeln - unmöglich?!
Der Tag war fast perfekt für das Unterfangen, milde 12 °C beim Losfahren und nur wenige Wolken am Himmel, leider wehte ein böiger Nordwind mit Stärken bis 5. Dennoch war die Streckenführung aufgrund der nur wenigen (ca. 150) Höhenmeter ideal für das Fahren mit Anhänger.
Die ersten 30 Kilometer vergingen wegen des Rückenwindes wie im Flug. Am Elbdeich entlang in die Marsch flogen wir dahin, lediglich die Viehgatter alle paar hundert Meter bremsten uns, da teilweise der Anhänger kaum hindurch passte. Lars war äußerst interessiert an der Umgebung. Kleine Lämmer grasten entlang der Strecke und er beobachtete sie fasziniert.
Irgendwann nach anderthalb Stunden schlief er ein, so daß wir, obwohl Jans Beine schon ziemlich dick waren, entschieden weiter zu fahren, bis Lars seinen Mißmut über das lange Fahren kundtun würde. Und siehe da: ab Kilometer 50 war dann die Ruhe vorbei. Wir wurden durch Quengelei aus dem Hänger zum Anhalten aufgefordert. Das war auch ganz gut so, denn der stramme Gegenwind forderte eine Menge Kraft.
Glücklichweise passierten wir eine kleine Picknickbank, so daß wir die Decke und ein bißchen Spielzeug auspacken und Lars sich in der Sonne räkeln konnte. Nachdem der Hunger zudem gestillt war, nahm er fröhlich wieder Platz in seinem Kindersitz und freute sich auf der Welt zu sein... Nur 10 Kilometer weiter erreichten wir endlich ein kleines Cafe im Klövensteen, so daß auch die Alten auf ihre Kosten kamen und neben Kuchen und Eis Kaffee geordert werden konnte. Lars rupfte inzwischen lieber ein bißchen an der Grasnarbe und stopfte ein wenig davon in den Mund.
Nur noch 18 Kilometer. So langsam - dachten zumindest wir - könnte die Tour ein Ende nehmen. Ein Blick nach hinten: Lars war schon wieder seelig am Schlafen. Dank des kühlen Windes konnte die Sonne das Innere des Hängers noch nicht so aufheizen, wie es auf Mallorca immer der Fall gewesen war. Nach gut 3 einhalb Stunden und 80,4 Kilometern erreichten wir unseren Ausgangspunkt.
Zusammenfassend muß man sagen, daß die liebevolle Streckenführung dieser Permanente wie geschaffen für unseren Ausflug war. Fast ausschließlich ruhige Nebenstrecken laden zum Radeln förmlich ein. Ein Plattenweg stellte uns allerdings unterwegs kurzfreistig vor Probleme. 80 Kilometer sind mit dem Anhänger für einen einzelnen Fahrer an der Schmerzgrenze, beim nächsten Mal werden wir uns zwischendurch abwechseln...
...wenn es ein nächstes Mal gibt, denn Lars´ Ansprüche werden sicher steigen...
zurück | Mit dem Anhänger auf Mallorca | Radsport |