Eine neue Veranstaltung stand auf dem Plan. Nicht mehr der Bordesholmer wird von Bernd Schmidt organisiert, vielmehr hat er mit seinem in 2005 gegründeten Verein RSG-Mittelpunkt eine ganz neue RTF mit Marathon zu bieten.
Entsprechend gespannt war ich auf die Strecke, nachdem wir die Kinder bei Schwiegereltern übernachten lassen konnten, trafen Meike und ich bereits am Abend ein und parkten den Bus auf dem Schulgelände, um von dort zu Fuß den Griechen in der Innenstadt zu suchen...
Wunderbares Wetter herrschte seit einigen Tagen, nach der Grabeskälte im Mai ein echte Herausforderung. Leider war die Nachtruhe in wenig kurz, es wird mir immer unverständlich bleiben, was man um 5:30 h am Startort als Teilnehmer zu suchen hat. Ist es Aufregung?
Am Start eine Riesenmenge Menschen, am Ende sollen über 200 Teilnehmer des Marathons gezählt worden sein! Wie immer immer geht eine Gruppe tierisch schnell weg, Wim und ich versuchen mitzukommen, aber schon nach wenigen Kilometern muß er abreissen lassen, ich lasse mich langsam ebenfalls durchreichen, um nicht zu weit vorweg zu brettern. Die Steigungen im Naturpark Aukrug sorgen hier für eine natürliche Feldteilung...
Nach der ersten Kontrolle im Embühren treffen wir auf die wie immer angenehm fahrenden Kattenberger, allerdings sind die Trupps heute wegen der vielen Teilnehmer riesig und so fahren wir die nächsten 100 km mit zumeist 30 Personen im Konvoi(!).
K2 am Borgdorfer See ist traumhaft gelegen und könnte bei diesem Wetter sicher den Wettbewerb "schönster Kontrollpunkt der Nordcupserie" gewinnen. Die Verpflegung ist irgendwie erfrischend anders, mit leckeren Brötchen, Gurkenscheiben, belegten Broten, nur ein paar Müsliriegel mehr hätten es sein dürfen.
Weiter nach Norden fliegen wir nun mit dem Wind im Rücken. Die Strecke ist toll ausgesucht, zumeist kein Verkehr, ruhige und weitestgehend gute Wirtschaftwege werden befahren, ein paar Mal nur ist es recht winkelig.
Durch Flintbek nach Bissee folgt ein sehr hügeliges Teilstück, das Feld ächzt und stöhnt, bleibt aber weitgehend zusammen. K3 in Wattenbek in einem Holzlager bietet noch keine Warmverpflegung, auf dem nächsten Streckenabschnitt dann hat ein Kattenberger einen Defekt und die Gruppe zerfällt in zwei Teile. Leider führt dieses auch zu einer erheblichen Tempoverschärfung, mit zumeist 35 Sachen wird nun geführt. Mir geht es im Gegensatz zu Wim gut und so merke ich gar nicht, dass dieser irgendwann den Anschluß verliert. Erst bei K 4, wo auch gegessen werden kann, berichtet er mir davon.
Angesichts der Hitze habe ich keinerlei Appetit und schließe mich sofort der als nächsten fahrenden Gruppe mit Teilnehmern der RG Hamburg und der RV Trave an, die nach dem Essen ein moderates Tempo anschlagen. Wim hat sich meines Erachtens zu früh verabschiedet, in der Annahme nicht mithalten zu können. So hoffe ich schon, bis zum Ende mitfahren zu können. Bis zum K 5, der identisch mit der Kontrolle 3 ist, klappt dieses auch sehr gut. Die Hitze ist inzwischen fühlbar, die Luft steht an einigen Stellen, aber es geht immer ein leichter Südostwind.
10 km nach der Kontrolle wird das Tempo unnötig angezogen und ich nutze die Gelegenheit, als wir eine 10 Kopf starke RTF Gruppe überrollen, mich deren Tempo von ca. 30 km/h anzuschließen. So gelange ich halbwegs gesittet ins Ziel und bin über die Zeit von 6,5 Stunden erfreut.
Aber nicht nur ich! Auch Meike musste so nach ihrer 115 km Runde, die sie zusammen mit etlichen Germanen mit einem 28 er Schnitt absolviert hat, nicht all zu lange auf mich warten.
Alles in allem eine sehr gelungene Premiere, eine tolle Strecke, gut beschildert und organisiert, ein besonderer Dank geht an Bernd und sein Team.
17-25° C, 208 Kilometer, Fahrzeit 6:32:46, 654 Höhenmeter, 5 Kontrollpunkte (34, 72, 116, 150, 181 km)
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