Vor dieser Frage steht man immer wieder: Soll man ein MTB oder ein Trekkingrad als Gefährt für Reisen aufbauen oder kaufen?!
Ein paar allgemeinere Gedanken zur Wahl zwischen 26" und 28":
Wir sind selbst lange mit einem (ziemlich klassischen) 28er Reiserad unterwegs gewesen und haben
uns vor vier bzw. sechs Jahren dann 26"-Reiseräder aufgebaut. Die 28er (mit
Bereifung von 28 - 40 mm, ja nach Ziel)
waren uns einfach zu unkomfortabel geworden, da sich unser Reisestil mit
zunehmender Tourenerfahrung erheblich geändert hat. War bei den ersten Reisen
uns noch wichtig, möglichst weit herumzukommen und damit (vermeintlich) viel zu
sehen, haben wir in den letzten Jahren doch mehr den Weg zu Ziel gemacht
und uns auf das Erkunden von Detailstücken verlegt.
Die schönsten Eindrücke bekommt man sicherlich abseits der Hauptdurchgangsrouten, wo man mit einem schmalbereiften Rad nur noch "gerade so" durchkommt (Militärpisten in den französischen Alpen, Schotterpisten in Griechenland, Nordafrika, verkehrsarme "Straßen" in weniger besiedelten Regionen aber auch auf Schleichwegen bei uns zuhause).
Diese Reiserouten sind aber eben in der Regel von schlechter Asphaltqualität und deshalb hatte sich Jan zunächst nach den Kretareisen 1994, wo wir manches mal am Ende der fahrtechnischen Möglichkeiten angekommen waren, zum Aufbau eines 26" Rades entschieden.
Der große Vorteil eines klassischen 28"-Reserades ist die höhere Geschwindigkeit auf gutem Asphalt und damit verbunden das subjektiv "bessere Fahrgefühl" - man kommt einfach etwas leichter voran. Und auf den meisten Touren
kann man doch den größten Teil auf einigermaßen gutem Asphalt zurücklegen.. Das Blatt wendet sich aber drastisch bei schlechten Straßenbedingungen. Dann schwimmen die schmalen Reifen im Schotter, die
Laufräder sind weniger stabil als 26er, die sportliche Position wird anstrengend...
Wir sind also mittlerweile bei der Entscheidung, ein Reiserad aufbauen zu müssen,
ziemlich überzeugt von den kleineren Rädern und den dickeren Reifen, was nicht unbedingt mit "MTB" gleichzusetzen ist.
Beim Kauf eines klassischen MTB-Rahmens können die kurze Hinterbaustrebe und
die Agilität des Fahrverhaltens sich schnell nachteilig auswirken. Deswegen
haben wir uns für 26" Reiseräder entschieden.
Für Touren, die ausschließlich auf guten Straßen verlaufen (bestes
Beispiel: Paßreise in den Alpen) können wir uns aber weiterhin den Luxus
erlauben, mit den klassischen Randonneurs zu fahren...
Fazit: Wenn man ein Rad hauptsächlich für Touren hat (nebenbei
evtl. auch als Alltagsrad), sollte man sich einen stabilen
MTB-Stahlrahmen zulegen.
Nachsatz: Folgendes fanden wir kürzlich in einem
Radfahrerforum:
...Und ansonsten: Auf den Straßen trifft man die skurrilsten Reiseräder; und um unterwegs zu sein, kommt es gar nicht so sehr auf die Technik an... |
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