Heikos Marokkotour 2005

Eine kleine Runde über den Hohen Atlas

Nach 3 Jahren berufsbedingter Pause mit einigen Veränderungen habe ich im September endlich wieder eine kleine Radreise unternommen, für ein Wochenende nach Luxemburg. Quasi als Test, ob ich mich für eine weitere Marokko-Tour fit fühle. Ich verspürte wieder Lust auf das tägliche Radfahren und war trotz weniger als 1000 Radkilometer in diesem Jahr immerhin in der Lage, schmerzfrei 100 km pro Tag zu fahren. Danach war für mich die Entscheidung klar: zum fünften Mal nach 1989, 1990, 1997 und 2000 soll’s nach Marokko gehen. Die Straßenbauer waren dort zwischenzeitlich sehr aktiv, zwei der neuen Teerstraßen über den Hohen Atlas wollte ich in Angriff nehmen: Ouarzazate – Demnate sowie Imilchil über eine der Schluchten Gorges du Dadès oder Gorges du Todra.

Während der Planungszeit versuchte ich über das Radforum Mitstreiter zu finden. Leider vergeblich, was mich aber nicht davon abhielt, Urlaub einzureichen und Flüge zu buchen.

Ich konnte ein verlängertes Wochenende über den 1. November in der Tour integrieren, so dass ich immerhin 8 Tage zusammenbekam. Leider ließ es sich nicht vermeiden, die letzten Tage des diesjährigen Ramadans „mitzunehmen“.

Bereits am Wochenende vor der Reise auf einer letzten Trainingstour begannen die kleineren Probleme, die mich über die gesamte Tour begleiten sollten. An einem harmlosen Bordstein verwandelte sich mein langgedientes Hinterrad (15 Jahre und gut 50.000 km ohne Probleme) mit einem Schlag in einen Kartoffelchip. Weder kurzfristig unterwegs noch später in der Werkstatt ließ sich das beheben. Der lokale Radhändler stattete mich mit einem provisorischen Hinterrad aus, das ich vor der Tour nicht mehr testen konnte.

30.10.2005, Brüssel – Marrakech, 29 km

Irgendwie scheinen Charterflüge immer zu unchristlichen Zeiten loszugehen. Daher hatte ich das Vergnügen, schon kurz nach 5 Uhr morgens aufzubrechen und in der Dunkelheit den für mich neuen Weg zum örtlichen Flughafen zu finden.

Beim Einsteigen in den Flieger bemerkte ich, dass das sportliche Outfit des Radreisenden mir mal wieder zu einem Platz am Notausgang verholfen hat. Den businessclass-mäßigen Komfort nutze ich zum Schlafen.

Nach der Landung um frühen Vormittag auf dem übersichtlichen Flughafen von Marrakech das übliche Warten auf das Gepäck. Irgendwann kamen die beiden Ortliebtaschen, auch das Rad wurde in die Wartehalle geschoben, doch plötzlich stoppte das Gepäckband. „Da käme nun nichts mehr“, meint der Flughafenmitarbeiter. Leider fehlte noch mein Schlafsackbeutel mit Schlafsack und sämtlichen warmen Klamotten. Am lost-luggage-Schalter versprach man mir, die Sache umgehend zu klären und mich anzurufen. Doch üblicherweise würde das zwei Tage dauern, wenn das Gepäck denn gefunden würde...

Ich radelte erst einmal in die Stadt, der Verkehr hat seit meinem letzten Besuch vor 5 Jahren merklich zugenommen. Trotz meines täglichen Trainings im chaotischen Verkehr von Brüssel empfand ich das Fahren als eher unangenehm, hier fährt jeder so, wie er gerade will einschließlich spontaner Spurwechsel und abrupter Bremsmanöver.

Den Tag nutzte ich zum Relaxen. Durch den Aufschwung des Tourismus in Marrakech gibt’s auch im Ramadan viele tagsüber geöffnete Cafés.

Bei der Hotelwahl griff ich auf dieser Reise immer abwechselnd auf die Empfehlungen der einschlägig bekannten deutschen Reiseführerautorinnen zurück. Diese Empfehlungen waren durchweg gut. Kleine Randbemerkungen: Auch sonst sind diese beiden Reiseführer auch im internationalen Vergleich (zumindest mit der englisch- und französischsprachigen Konkurrenz) wirklich top für Individualreisende. Für Pistenbeschreibungen sind allerdings Gandinis Bücher am detailliertesten.

In Marrakech wohnte ich in der Medina gegenüber der Kutubiya-Moschee mit tollem Blick vom Restaurant auf der Dachterrasse auf die Moschee.

 

31.10.2005, Marrakech, 0 km

Da sich der Flughafen von sich aus nicht meldete, rief ich da einige Male an, um die Dinge etwas zu beschleunigen und aktuelle Infos zu bekommen. Immerhin gab’s im Laufe des Tages die Bestätigung, dass mein Gepäck in Brüssel gefunden wurde und via Casa am späten Abend in Marrakech ankommen soll, inch Allah...  

Den Tag über habe ich Pläne für eine geänderte Route gemacht: Variante 1 sah das Abkürzen der bisherigen geplante Tour mittels eines Bustransfers nach Demnate vor. Das hätte vermutlich gereicht. Am Busbahnhof hört ich dann, dass die Fahrt so 3 ½ bis 4 Stunden dauern soll (für 100 km), etwas länger als üblich wegen des Ramadans (es sind wohl einfach mehr Leute unterwegs und damit hält der Bus noch öfter). Da das zeitlich gegenüber der Fahrt per Rad kaum ein Gewinn ist, entschloss ich mich, auf diese Variante zu verzichten und die Tour einfach abzukürzen, in dem ich auf Imilchil verzichte und zunächst den kürzesten Weg nach Ouarzazate über den Tizi-n-Tichka fahre. Zwar bin ich diese Strecke schon einmal gefahren, aber sie ist schließlich sehr schön.

 

1.11.2005, Marrakech – Ait Ourir - Taddert, 108 km, 19,7 km/h, 1550 Hm

Gleich morgens fuhr ich mit dem gepackten Rad die 5 km zum Flughafen raus. Meinen Schlafsackbeutel konnte ich wenig später in Empfang nehmen. Na endlich!

Zufrieden fuhr sich wieder rein in die City und quasi als Standrundfahrt einmal halb um die Medina (der kürzere Weg durch die Medina erscheint mir angesichts der engen Gassen auch per Rad nicht zu empfehlen) bis zum Abzweig nach Ouarzazate.

Die Straße führt in schöner, relativ grüner Landschaft ganz langsam bergauf. Leider mit ziemlich viel Verkehr.

Hinter Ait Ourir kamen die ersten richtigen Steigungen. Wegen der fehlenden Höhenmeter in diesem Jahr kurbelte ich betont locker und langsam bergauf. Beim letzten Mal, vor 5 Jahren, ging das noch besser. Das Tagesbuch dieser Tour vermeldet: „Der Tichka ist relativ leicht, ich konnte die ganze Zeit auf dem mittleren Blatt hochfahren.“ Damals war ich wirklich gut im Training, konnte noch von einem intensiven Triathlon-Training der Monate zuvor profitieren.  

Bei idealen Radwetter (sonnig, 25°C and wenig Wind) kam ich rechtzeitig vor Sonnenuntergang in Taddert an. Wegen des Ramadans war das örtliche Hotel geschlossen, doch ich konnte bei einer Berberfamilie übernachten.

Dieser Abend (wie auch später noch die Übernachtung in einer Gite d’étape) war klasse, mit Familienanschluss quasi und gerade die 6 Kinder des Hauses waren von der Abwechslung begeistert. Zum Fastenbrechen (na ja, für mich natürlich nicht) gab’s eine Harira und später eine leckere Tagine. Die marokkanische Küche ist wirklich gut (für mich eindeutig die beste in Nordafrika).

An diesem Abend habe ich einiges Erfahren über das Leben in einem Berberdorf und die Projekte, um den Kinder und Jugendlichen eine Zukunft zu geben. Die örtliche Schule hat  Patenschaften mit 4 französischen Schulen, die z.B. Computer spenden, eine tolle Initiative. Kurz vor meinem Aufenthalt in Taddert kamen zwei Brasilianer für ein Jahr ins Dorf, um die lokale Fußballmannschaft zu trainieren. Für die WM 2006 leider zu spät (Marokko ist nicht dabei), aber vielleicht mit langfristiger Wirkung.

 

2.11.2005, Taddert – Tizi-n-Tichka – Ouarzazate, 109 km, 20,5 km/h, 980 Hm

Ein Tag, den ich nicht vergessen werde!

Er fing ganz normal an, nach Frühstück und Abschied von der gesamten Familie (einschließlich Versprechen, beim nächsten Mal in Marokko wieder vorbeizukommen...) nahm ich die verbleibenden 16 km bis zum Tizi-n-Tichka in Angriff.

So etwa 10 km vor der Passhöhe passierte es hinter einer Kurve: Ein Bus kam mir entgegengeschleudert. Steine flogen durch die Luft. Auf dem Weg zu mir hatte der Fahrer sein Gefährt wieder halbwegs unter Kontrolle (er stellte sich nicht mehr quer), nur leider kam er mir nun auf meiner Fahrbahnseite entgegen! Rechts von mir eine Felswand direkt neben der Straße und links hinter einer kleinen Mauer ein Abgrund, mehrere hundert Meter tief. Ich steuerte ganz rechts an den Fahrbahnrand und sprang hinter einen kleinen Felsvorsprung, landete dabei leider etwas unsanft.

Wenig später (ich solchen Situation geht einem das Gefühl für Zeit verloren, mir kam es wie eine Ewigkeit vor) rauschte der Bus vielleicht einem Meter von mir vorbei weiter bergab (und knapp an meinem Rad vorbei) und verschwand hinter der Kurve. Ein Knall, dann war es still. Ich stand sofort auf und lief um die Kurve, um zu sehen, was passiert war. Ich rechnete schon mit dem Schlimmsten, einem Sturz in den Abgrund.

Zum Glück hatte es der Fahrer geschafft, halbwegs kontrolliert gegen die Felswand zu steuern. Wenig später steigen die ersten Leute aus dem Bus, fluchend, die meisten aber unverletzt! Der Fahrer und einige Fahrgäste hatten Schnittwunden, die von den inzwischen eingetroffenen weiteren Fahrzeugen provisorisch versorgt werden konnten.

Mein Vorschlag, per Handy Hilfe zu rufen, wurde als nicht notwenig erachtet. Die Verletzten wurden von Autos mit ins Tal genommen. Der Bus sollte von einem anderen Bus zurückgezogen werden, um zu sehen, ob er dann noch aus eigener Kraft weiterfahren kann.

Wie sich später herausstellte, hatte ich mir eine Rippenprellung bei meinem Sprung in Sicherheit zugezogen. War nach einigen Tagen sehr unangenehm beim tiefen Ein- und Ausatmen.

Als vor Ort nichts mehr für mich zu tun war, fuhr ich weiter bergauf Richtung Passhöhe. Auch als Therapie gegen den Schock. Mit immer noch leicht zitternden Beinen erreichte ich den Tizi-n-Tichka. Der Rummel dort oben mit den vielen Souvenirbuden ist lästig, deshalb fuhr ich schnell weiter, um etwas später die Aussicht zu genießen und Pause zu machen.

Nach kurzer Abfahrt und bei weiterhin tollen Radwetter fuhr ich zügig weiter nach Ouarzazate. Dieser sympathische Ort biete alle Versorgungsmöglichkeiten, eine ideale Etappenstation. Wäre auch ein idealer Startpunkt für Touren im Hohen Atlas und in den Süden: wann gibt’s mehr Charterflüge hierher? (bislang wird Ouarzazate nur von Paris direkt angeflogen).

3.11.2005, Ouarzazate – Assermo – Tizi-n-Fedrat - Toufrine, 88 km, 17,4 km/h, 1520 Hm

Am Morgen hatte ich plötzlich Magenprobleme. War wohl das Abendessen im Hotel. So rächt sich die Faulheit, nicht in eins der netten Restaurants der Stadt zu gehen, sondern mit deutschen Touristen ein Buffet zu teilen...

So legte ich einen Tag mit einer Cola-Diät ein (später hatte ich eh Schwierigkeiten, andere Getränke als Cola zu kaufen, auf der gesamten Strecke gibt es keinen einzigen Laden direkt an der Straße, nur einen kleinen Laden in Assermo, rund 1 km abseits, bevor die Steigung ins Gebirge beginnt).

Nach gut 20 km auf der Hauptstraße Richtung Errachidia kam der Abzweig zur neuen Straße nach Demnate, eine echte Traumstraße.

Zunächst gewinnt die Straße ganz langsam an Höhe, so bis ca. 1600 m in Assermo. Danach beginnen die Berge und ich sah für die restlichen gut 50 km nur noch ein Auto! Ein großer Dank an die marokkanischen Straßenbauer, solche eine phantastische Bergstraße zu bauen. Falls eine Maut für Radfahrer für diese Strecke eingeführt werden sollte, bin ich gerne bereit, diese noch nachträglich zu zahlen...

Zunächst ging es auf einen ersten Pass, knapp 2000 m hoch. Dann in etwa die Höhe haltend durch tausend Kurven über die Berge.

Die Streckenbeschreiben der verschiedenen Bücher sind sich nicht ganz einig, auf welche Höhe diese Route führt. Ich war sehr erleichtert, dass Gandini recht hat: der höchste Punkt, der Tizi-n-Fegdat (oder Tadghat), ist – nach eigener barometrischen und GPS-Messung ca. 2210 m hoch und nicht, 2580 m, wie die Michelinkarte und die Damen Därr und Kohlbach vermelden. Glück gehabt, Radfahrer sind doch recht sensibel bei fast 400 Höhenmeter Differenz.

Noch eine kleine Anekdote: Mich hat die ganze Zeit nur ein Auto überholt. Ich machte gerade eine Pause, als ein nagelneuer Pseudo-Geländewagen (ja, die gibt’s jetzt auch schon in Marokko!) anhielt. Der Fahrer, ein jungen Marokkaner, der mit Frau und Kind unterwegs war, fragte mich, ob die Strecke weiterhin so kurvig wäre. Seiner Frau und dem kleinen Kind wäre es schon ganz schlecht. Leider konnte ich ihm nicht helfen, da ich in dieselbe Richtung fuhr. So fuhr er weiter. Eine Stunde später, am Anstieg zum zweiten und für diesen Tag letzten Pass, dem Tizi-n-Fegdat, kam er mir entgegen und deutete an, dass die Strecke nach dem Pass nicht passierbar sei! Ich machte mir natürlich Gedanken, ob ich da durch käme, wenn schon ein Geländewagen umkehren muss. Kurz hinter der Passhöhe kam ich tatsächlich zu dem Hindernis, es lag eine dünne Kiesschicht über dem Asphalt (ich musste mit meinem nicht voll geländetauglichen Reiserad etwas langsamer fahren). Davor hat der Pseudo-Geländewagen kapituliert, einfach unglaublich!

In Toufrine steuerte ich die lokale Gite d’Etape an. Genial, diese Idee aus Frankreich, für nicht-motorisierte Reisenden rustikale Unterkünfte anzubieten, nach Marokko in den Atlas zu importieren. Anders als in Frankreich ist hier der Kontakt zum Patron viel persönlicher.  

So hatte ich da Vergnügen, mit Mohamed el Mady und seiner Familie das Ramadanende zu feiern. Mit exzellentem Essen, versteht sich.

Mohamed erzählte von den Bergtouren, die er organisiert und betreut. Einige Tage hier zu verbringen in den netten, grünen Tälern (viele Walnussbäume) und den Bergen (mit dem Irgil M’Goun ist einer der marokkanischen Viertausender in der Nähe), muss wirklich lohnend sein. Sein Angebot, spontan ein paar Tagen zu bleiben, musste ich leider ablehnen.

 

4.11.2005, Toufrine – Tizi-n-Outfi – Demnate, 72 km, 16,9 km/h, 1310 Hm

Endlich, der Ramadan ist vorbei. Einfach in einem Café am Straßenrand Pause zu machen, ist doch eins der Highlights im Reiseradlerleben, oder? Mangels entsprechender Dörfer musste ich allerdings bis kurz vor Demnate auf das erste Café warten.

Weiter ging es zunächst im Tal, das auf ca. 1400 bis 1600 m liegt.

Jedoch warteten noch zwei Pässe mit über 2000 m Höhe. Anders als der Tizi-n-Tichka ist diese Straße nicht so großzügig trassiert. Soll heißen, die Steigungen sind richtig steil, bis 18% zeigte der Höhenmesser. Leider in Kombination mit beginnenden Rippenschmerzen, die jeden tiefen Atemzug zu einer reinen Freude machten.

Nach dem ersten Pass, dem Tizi-n-Outfi (2130 m) ging’s kurz bergab und dann weiter bergauf auf einen in keiner Routenbeschreibung genannten Pass auf 2220 m Höhe. Weiterhin fast kein Autoverkehr.

Nach einer steiler Abfahrt ins nächste Tal wartete nur noch ein letzter Pass mit 1700 m auf mich, bevor es bis Demnate nur noch leicht bergab ging (umgekehrt ist diese Strecke vermutlich schwieriger zu fahren).  

Demnate machte einen etwas trostlosen Eindruck. Lag nicht nur am Wetter (es fing kurz nach meiner Ankunft an, zu regnen). Ich stieg im ‚besten‘ Hotel der Stadt ab, das sich dem Gesamteindruck des Ortes anpasste. Wegen des Feiertags zum Ramadanende waren auch noch sämtliche Restaurants geschlossen...

 

5.11.2005, Demnate – Sidi Rahal – Marrakech, 104 km, 26,1 km/h, 240 Hm

So müsste es immer sein: Diese Etappe führte leicht bergab von 1000 m auf 450 m, die ganze Zeit gab es dezente Unterstützung durch Rückenwind. Anfängliche Überlegungen, doch noch per Rad nach Casa zu fahren unter Ausnutzung der guten Bedingungen, verwarf ich jedoch angesichts zunehmender Probleme mit den Rippen (ich kam morgens kaum noch aus dem Bett).  

Unterwegs lieferte ich mir ein Wettrennen mit einem Bus, der ebenfalls nach Marrakech unterwegs war. Wegen seiner ständigen Stops brauchte er fast 30 km, um mich endgültig zu überholen.

Die letzten Kilometer nach Marrakech auf der Hauptstraße waren unangenehm angesichts des dichten Verkehrs. Doch dafür war ich früh in der Stadt und hatte Zeit zum Relaxen.

 

6.11.2005, Marrakech – Casablanca (Bahn)

Die marokkanische Eisenbahn ONCF brachte mich zügig und komfortable nach Casa. Das Rad musste ich eine Stunde vor Abfahrt abgeben und konnte es dann kurz nach Ankunft in Casa wieder in Empfang nahmen.

Ich quartierte mich direkt am Bahnhof ein und nutzte den Nachmittag noch zu einem kurzen Abstecher in die City, um zumindest die große Moschee zu besuchen.

 

7.11.2005, Casablanca – Flughafen Casa (Bahn) – Brüssel, 10 km

Die Fahrradmitnahme im Zug zum Flughafen gestaltete sich bei der Abfahrt noch zu einem kleinen Aufreger. Alle vorher konsultierten Bahnmitarbeiter bestätigten mir, dass ich das Rad mitnehmen könnte. Jedoch meinte der Schaffner beim Einstieg kompromisslos: „C’est interdit“. Da ich keine Lust auf komplizierte Aktionen, um zu Flughafen zu kommen, hatte, nutzte ich das Gedränge, um für den Schaffner nicht erkennbar in eine andere Tür einzusteigen. Als er mich später sah, war er logischerweise etwas sauer.

Am Flughafen wurde mir als Verpackung für mein Rad eine stabile Plastiktüte in der passenden Größe verkauft, guter Service. Die ist so stabil, dass ich sie für die nächste Tour wiederverwenden kann. Die Planungen können also beginnen...

 

Fazit

Trotz aller kleinen Problem unterwegs war es eine tolle Radtour mit schönen Erlebnissen und interessanten Begegnungen. A propos Begegnungen: diesmal gab’s keine Probleme mit Steinewerfern, auch zu aufdringliche Bettelei hielt sich sehr in Grenzen.

Die Atlasquerung Demnate – Ouarzazate kann ich nur empfehlen (am besten von Süden, da dies weniger Höhenmeter bedeutet).

In meiner Radreise-Statistik (ein Tick von mir) kletterte Marokko mit nun 4.400 gefahrenen Kilometern auf den dritten Platz hinter Deutschland und Spanien.

Für den Inhalt verantwortlich: Heiko Kunst,  Email: Heiko.Kunst(ät)gmx.com

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