|
|
|
|
ein Bericht von Moni
Transalp
St. Jodock – St. Paolo
Startort: Wanderparkplatz hinter St. Jodock dort das Auto
stehen gelassen und über Gries am Brenner, Vinaders auf einem steilen
Schotterweg zum Sattelberg. Hinter der Sattelberghütte führte ein für MTBs
ausgeschilderter Schiebeweg, den wir jedoch nicht nahmen, denn ein paar hundert
Meter weiter war ein weniger steil aussehender jedoch für MTB gesperrter weg,
der durch ein Biotop führte. Nach einer doch längeren Schiebepassage erreichten
wir den hoch gelobten Brennergrenzkamm mit zahlreichen Bunkern und wunderschöner
Aussicht. Das Wetter war perfekt, die Sicht reichte bis zu den Dolomiten. Der
Weg war schön breit, die Anstiege moderat, einige leichte und kurze Abfahrten
dabei. Wir begegneten zahlreichen Bikern, teilweise rasteten auch welche oder
kamen über die Kämme auf die Grenzstraße hinab. Nach ca. 10 km kam die Abfahrt,
für mich ein Traum zum Genießen und Abschalten, denn nicht zu steil, jedoch auch
nicht zu einfach. Für Jan wie jede Schotterabfahrt eher eine Qual, zumal seine
Scheiben begannen zu glühen…
Es endete jedoch auf einer Asphaltstraße und
nach 1100 Hm und qualmenden Scheibenbremsen erreichten wir Gossensass. Ein paar
Kilometer weiter aßen wir ein leckeres Eis und noch eins und noch eins in
Sterzing, einer wunderschönen kleinen Stadt. Mittlerweile schon 16 Uhr, ca. 52
km auf dem Tacho machten wir uns auf den Weg nach Mühlbach, einem noch 35 km
entfernten Städtchen, in dem wir etwas essen wollten und nach einem
Übernachtungsplatz suchen. Die Strecke dorthin führte über einen gut
ausgeschilderten Radweg mit wenigen Abstechern, meistens in der Nähe der
Schnellstraße und Autobahn. Um halb sieben erreichten wir endlich das Ziel.
Abendbrot: Tagesmenu: Vorspeise Tortellini oder Melone mit Schinken,
Hähnchenbrust mit Bratkartoffeln Spinat und Salat und zum Nachtisch Eis und
Tiramisu- ich war kurz vorm Platzen! Auf Richtung Nauders- 1 km davor ein Bach,
Wanderweg, Wiese - der perfekte Zeltplatz! Nach einem erfrischendem Bad im Bach
Entspannung und endlich wieder liegen! Außer verspannter Schulter vom Rucksack
geht's mir gut!
87 km, 1800 HM
Tag 2
St. Paolo – Vigil
Start St Paolo 880 müM um ca. 7:15 Uhr
54 km, 1968 Hm 5:20 Min Fahrtzeit
Tag 3
St Vigil - Arraba
Morgens 5 Grad Temperatur. Um kurz nach 6 Uhr von
Schrittgeräuschen und vorbeifahrendem Auto geweckt. Unten an der Straße konnte
ich mich dann in Ruhe umziehen und fertig machen. Auf nach Pederü, das wir um
ca. 7:30 Uhr erreichten, bei Jan brach die Panik aus, die Strecke könnte
aufgrund der Transalp Challenger gesperrt sein, somit schnell den Cappuccino
runtergekippt und ein paar Kekse gewürgt und weiter zu der Faneshütte, die wir
vor den verrückten MTBs erreichen wollten, die unserer Meinung nach um 9 Uhr
starten sollten. Nach dem ersten schweren Anstieg kam die erste Panne, Jans
Schaltzug ist gerissen und seine Bremse war belüftet (der Hebel ließ sich bis
zum Griff heranziehen ohne Bremswirkung). Nach einer Schnellreparatur des
Schaltzuges kamen schon die ersten Teilnehmer der Transalp und das schon um 8:45
Uhr - der Start war also doch schon um acht gewesen. Wir fuhren trotzdem los und
wurden von Hunderten MTBs auf dem steilen Anstieg überholt - einerseits einmalig
andererseits stressig. Auf der Faneshütte dann eine ausgiebige Frühstückspause
mit Blick auf die vorbeifahrende Menge, dabei ausgiebige Analysen und Staunen.
Den letzten Teilnehmer überholend, der später aufgrund seines schlechten
Trainingszustandes aus dem Rennen genommen wurde, weiter zum Limojoch- steil und
mit losem Schotter bedeckt- kaum fahrbar. Dann die traumhafte Almstrecke, leider
mit vielen Wanderern gespickt, zum Col de Lucia mit wunderschönen Ausblick auf
die Sellagruppe, danach eine schwere Schiebepassage von 300 Hm hinunter (!) nach
St. Kassian, dort brüllende Mittagshitze, lange Mittagspause bei Limo und Pizza,
ein Eis für Jan anschließend.
Um 14:30 Uhr weiterer Aufstieg in der Sonne
auf einem breiten Schotterweg auf die Pralongia- Alm 2130 m ü M, die in weichen
hügeligen Wiesen gehüllt liegt. Dort eine kalte Limo und eine
Johannisbeerschorle getrunken, Zelt getrocknet und danach die zunächst steile
Abfahrt nach Arraba, dann eine angenehme Teerstrasse. Kurz vor dem Ort ein
kaltes Bad im Bach unter einer Brücke an der Landstraße - endlich Haare und
Klamotten gewaschen!
Im Ort eingekauft, dann auf der Sellarunde
(Schotterweg) einen ruhigen Übernachtungsplatz auf einer Anhöhe gefunden. 1760 m
ü M
46 km, 1759 Hm
Tag 4
Arraba - kurz vor Jochgrimm
Die Nacht war ruhig, hatte länger schlafen können,
aber Jan hat geschnaubt, seine Nase war zu. Start um 7:30 Uhr auf den Passo
Pordoi - 2239 müNN. Dort um halb neun Frühstück in der Sonne, die Straße wurde
voller, 4 andere Alpencrossfahrer begegneten uns. Abfahrt auf der Straße nach
Canazei, kalt und lang bis auf 1448 müNN - ein von Hotels und Touris überfüllter
Ort- kurz was einkaufen und schnell weg. Ein langer, ca. 15 km, leicht
abfallender Wanderweg durch das Fassatal folgte, leider wieder mit
Spaziergängern gefüllt. Nach den vielen Höhenmetern trotzdem eine Wohltat, da
auch viel im Schatten. In Soraga bog der Weg dann wieder in eine Steigung zum
Karerpass, dieser führte in der Mittagshitze teilweise im Schatten durch einen
Wald auf einer sehr steilen Schotterpiste. Am Karerpass um ca. halb eins
entschieden wir uns, nachdem Jan die Bremsbeläge gewechselt hat, (in der Zeit
während ich noch fuhr) die Pause an einen schöneren Ort zu verlagern, wir
wollten noch nach Obereggen - ein schöner fast ebener waldiger Weg mit
Schlussanstieg auf einer Teerstrasse. In Obereggen nur ein paar Hotels, ein
Abzweig auf die bewirtschaftete Epircher Laner Hütte 250 Hm weiter, nach ein
paar Nüssen auf zur Hütte. Auf dem Weg erwischte uns ein kräftiger Regenguss mit
Hagel - musste meinen Helm aufsetzen - klitschnass auf der überfüllten Hütte
angekommen, aßen wir ausgiebig Bratkartoffeln mit Spiegeleiern, Spinatspätzle,
Apfelstrudel und Torte!
Um 17 Uhr ging es weiter auf die Suche nach einem
Übernachtungsplatz, über das Lavazejoch nach Jochgrimm: endlich einen schönen
Platz zwischen ein paar Nadelbäumen an einer überfluteten Wiese gefunden.
Ankunft 19 Uhr - ich habe fertig…
67,6 km 1917 Hm
Tag 5
Kurz vor Jochgrimm – Bozen
In traumhafter Morgenstimmung los und Frühstück im
Hotelgarten am Jochgrimm mit frischen Kaffee und Yoghurt. Fliegen in Massen auf
dem trocknenden Trikot.. Lange Abfahrt, wir verfransen und auf dem Weg nach
Kaltenbrunn total, fahren lange auf dem mit den beladenen Rädern viel zu steilen
Wanderweg E5, dann geht es auf der alten Eisenbahntrasse über Montan hinab ins
Etschtal, immer wärmer und wärmer wird es. Hier endet der offizielle Teil der
Route, wir biegen in Auer ab zum Kalterer See, wenn schon nicht Lago, dann
wenigstens für unsere kleine Transalp der kleine See… Nach einer ausgiebigen
Pause fahren wir auf der alten Bahntrasse gen Norden und erreichen den Bahnhof
von Bozen, wo wir den Rückweg zum Brenner antreten.
Noch einmal rollen wir in Gedanken Teile der Strecke,
insbesondere des ersten Tages auf, am Brenner oben dann der erste nervige Regen
der Tour, den es auch nicht auszusitzen gilt, denn wir wollen jetzt einfach
zurück zum Auto. Der Anstieg hinauf zum Wanderparkplatz ist noch einmal zäh und
gut 200 Höhenmeter lang. Zur Belehnung geht es nach eines ausgiebigen Essen
ersteinmal ins Outletcenter am Brenner zum Shoppen…
82 km
Radreisen | Radsport |