6.06.2004: Rund in Holstein per Rad

Wieder einmal hatte ich die Voranmeldung zu diesem Marathon vergessen, sehr zur Freude von Bernd Schmidt, der angesichts von 149 Vorangemeldeten und 40 Nachmeldern die Dollarzeichen in den Augen nicht verbergen konnte, "bringt" doch eine Nachmeldung 5 Euro mehr in die Kasse...

Wie immer reiste ich am Vorabend bei wunderschönem Wetter an. Erstaunlich leer war die Wiese, ganze 5 weitere Womos parkten dort, kein bekanntes Gesicht war darunter. Ich vermisste Rolf und Ingrid und Dieter, mit denen wir im letzten Jahr zusammen den Abend verbrachten.

E<rneut hatte ich mich über das bikefreaks-Forum mit Jörg verabredet, diesesmal sollte auch Harald dabei sein, ich war gespannt.

Leider verdeckten dicke Wolken am Morgen die Sonne, immerhin stieg das Thermometer bis zum Start noch von 11 auf 13 Grad, dennoch waren lange Hose und Armlinge angesagt. Die Menge der einrollenden Fahrzeuge war schon beeindruckend, fast konnte man meinen, die RTF starte um 7.30 h heute.

Am Start jede Menge bekannter, Endspurtler, Dauermarathonis und eben die drei bikefreaks. Als letzte rollten wir zum Startplatz, erstaunlich schnell setzte sich das Feld in Bewegung, so dass ich gleich versuchte, an das Hauptfeld heran zu kommen. Ruhig sollte das ganze heute angegangen werden, der erste "Wettkampf" in diesem Jahr. Die beiden Marathons im Juni sollen zur Vorbereitung auf den Supercup mit Wim im August dienen.

Das knapp 200 Starter große Feld rollte dann auch bald nahezu geschlossen über schmale Wirtschaftswege, wahrlich ein spektakulärer Anblick, manch Einheimischer mag geglaubt haben, die D-Tour hätte sich verirrt. Nach einigen km eine Engstelle an der sich das Feld dann doch in einige Untergruppen teilte. Ich fuhr in der zweiten, gemeinsam mit einigen Audaxfahrern, die ein schönen 32/33 er <Tempo im steten Abwechseln hinlegten. Nach zwei passierten Kontrollen ging es plötzlich hinter Bargstedt ganz heftig zur Sache bergauf. Nur wenige Kilometer später ein Defekt am Hinterrad. Hektisch versuche ich vor Herannahen der weiteren Gruppen zu wechseln, aber es rauscht dreimal heftig und Minuten später sind alle vorbei. 

Ich springe aus dem Feld auf den Asphalt und hole Markus vom RVE ein. Er berichtet, dass er gerade aus Rolfs Gruppe abreißen ließ, wenn ich mich sputen würde, wäre ich dran. Gut5 Minuten presche ich bergauf bergab mit Pulsen über 180 heran und erreiche endlich eine gut 30 starke Gruppe. Allerdings nur für 15 Sekunden, dann zwingt mich ein erneuter Defekt zum Halten. Im Hinterreifen stecken zahlreiche Steinchen, was mich veranlasst, die Ersatzdecke zu nehmen. Ohnehin war ein Wechsel fällig, die bestellten neuen Pneus lagern aber wohl noch auf der Post :-(

Der zweite Ersatzschlauch (Gott sei Dank) ist schnell herausgepult, in der Hektik und mit der neuen straffen Decke hebele ich mir leider ein Loch hinein... Also 5 Minuten warten bis die letzten versprengten vom Ende des Feldes kommen. Freundlicherweise tauscht einer kaputt gegen heil und ich komme nach ewigen Minuten weiter. Die nächsten 21 km fahre ich solo, am Kontrollpunkt in Jevenstedt steht ein Schnitt dabei von 31,9 zu Buche. Entsprechend warm sind die Beine - und dick. Aber es gelingt eine Gruppe mit ca. 8 Fahrern zu bilden. Unterwegs stellt sich allerdings heraus, dass es sich hier wohl nur noch um die zweite Reihe handelt, jeder Berg wird zu Qual, ich überlege mehrfach alleine weiterzufahren, bis ich zwei Kilometer vor der Warmverpflegung in Hanerau-Hademaschen (einer wahren Bergankunft...) aus der Gruppe herausfahre, ohne Erfolg.

Ich erreiche zwar deutlich vor den anderen die Schule, aber keine größere Gruppe findet sich dort. Ich hatte schon mental den Verzicht auf das Essen eingeplant. Immerhin sitzt dort Markus und wir bilden zusammen mit drei anderen eine starke Gruppe. Die letzten 80 km fahren wir zusammen. Einen "verlieren" wir unterwegs noch, ansonsten passt das Team gut zusammen und wir haben auch Glück mit dem Wind, der uns nicht weiter ärgert. Gegen 15:30 Uhr sind wir in Bordesholm.

Zu erwähnen noch, dass die Verpflegung mit den köstlichen Brötchen und den neuen Müsliriegeln (Cassis, Buttermilch-Zitrone) einfach köstlich war. Die Streckenführung machte Lust auf mehr, herrliche hügelige Passagen, bester Untergrund (ok, ein paar Kopfsteinstücke) und wenig Verkehr.

Nach dem Empfang der Trophäen und dem Duschen wartete ich noch ein paar Minuten auf die bikefreaks, die aber wie ich später erfuhr, erst 15 Minuten nach meiner Abfahrt eintrudelten.

13-20° C, 216 Kilometer, Fahrzeit 7:03:15, 590 Höhenmeter, 6 Kontrollpunkte (43, 72, 105, 138, 168, 200 km)

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