15.06.2003: RG Hamburg Marathon

Leicht verspätet und mit einem 30er Schnitt auf dem Tacho traf Andreas bei mir ein. Um 6:35 Uhr rollten wir im Auto gen Volksdorf und schon 20 Minuten später waren wir dort. Traumhafte Bedingungen, trotz gewisser Kälte im Schatten liessen die Trikottaschen wiederum leer bleiben, keine Regenjacke, wie schön.

Einige Endspurtler hatten sich wieder eingefunden, insgesamt schienen nicht ganz so viele Starter wie in Bordesholm anwesend zu sein.

Nach dem Start war das Tempo war sofort hoch, hektische Dynamik. Mein Entschluss, heute locker zu bleiben, wurde sofort umgesetzt, als Andreas mit einer großen Spitzengruppe von dannen zog. Einige lange Rotphasen an großen Straßen zerlegten das Feld in weitere Teile, ich blieb in Gruppe 2. Aber schon nach wenigen Kilometern fand unsere Gruppe keine plausible Beschilderung vor. Trotz Telefonat waren wir irgendwie falsch. Zum Glück hatten einige Mitfahrer Ortskenntnisse aus ihren Trainingsrunden und modifizierten die Strecke in ihrem Sinne. Über Friedrichsruh und den hässlichen Kopfsteinpflasteranstieg lenkten sie uns schließlich zur ersten Kontrolle in Kollow. Dass wir noch 5 Minuten an der geschlossenen Schranke verbrachten, passte zu den Missgeschicken des Tages. Irgendwann war auch Andreas wieder in meiner Gruppe mit immerhin 5 km mehr auf dem Tacho...

Anschließend hatten sich die Planer der RG etwas Nettes ausgedacht. Es folgte neben einem plötzlich auftauchenden Plattenweg ein sehr unangenehmes Stück Sand- & Schotterstrecke, das auch zu einem schmerzhaften Sturz eines Fahrers der RG Kiel (Jens) führte. 

K 2 erreichte ich im Rest der Gruppe. Dort herrschte ein mächtiger Auftrieb von Hunderten von RTFlern.  Im Gewimmel verlor ich leider meinen kleinen Spiegel, da ich zwecks einer Hilfeleistung für den Gestürzten das Rad nochmals abgestellt hatte. In einer kleinen, angenehmer zu fahrenden Truppe erreichte in K3. Hier stellte sich heraus, dass der Lieferant der Warmverpflegung die armen Freunde am Kontrollpunkt versetzt hatte. Also auf in die Schleife und nach 153 km mit noch guter Stimmung in die Mittagpause, wo Hühnchenbrust mit Nudeln und Broccoli bereitstand. Andreas fuhr gerade wieder los, als ich eintraf, ich wollte mir heute das Essen nicht entgehen lassen.

In der Annahme, dass einige der noch mampfenden bekannten Gesichter ebenfalls demnächst aufbrechen würden, entschloß ich mich, bereits los zu rollen. Komischerweise dauerte es bis zum K 5, bis mich die Gruppe wieder erreichte. In der Zwischenzeit traf ich lediglich zwei Marathonis, die mich ziemlich zu Anfang überholten. Das war gerade das berühmte Loch, in dem ich nun auch noch alleine fahren musste. Immerhin blieb so Zeit, ein paar Dinge zu überdenken...

Ab K 5, an dem leider nur noch Fragmente an Verpflegung erhältlich waren (ich finde es immer bedauerlich, dass man für die Marathonis nicht á la Supercup eine Extraverpflegung aufrecht erhält), bildete sich wieder eine grosse Gruppe mit vielen Bekannten, die gemeinsam in gemäßigtem Tempo den Marathon beendete.

Gemeinsam mit Andreas, der schon mindestens ein Bierchen getrunken hatte und Michael Nassauer, der auf einer Trainingsrunde spontan in die Marathongruppe eingeschert war und am Ende mindestens 250 km auf dem Tacho hatte, fuhr ich dann im Auto nachhause.

13-23° C, 206 Kilometer, Fahrzeit 6:46:20, 690 Höhenmeter, 5 Kontrollpunkte (45, 90, 123, 154, 183 km)

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