Erneut war unsere Truppe dezimiert. Thomas plagte ein fieberhafter Infekt, Andreas war nicht in Hamburg und Wim war auch schon ganz schlecht. Nein im Ernst, er laborierte an einer Zerrung in der linken Kniekehle, seitdem ich ihn am letzten Wochenende am Klingberg so gehetzt hatte ;-) Überraschenderweise war auch Paul mit am Start, der seinen ersten Marathon fuhr.
Knapp 120 Starter waren dennoch ein würdiger Rahmen und bei herrlichem Sommerwetter gingen wir wie gewohnt um 7.30 Uhr auf die Strecke. Das Tempo war sofort hoch, wenngleich nicht wirklich anstrengend, so erreichten wir mit einem Schnitt von 34 km/h in einer großen, knapp 50 Mann und etwa 3 Frau starken Spitzengruppe den K 1. Unterwegs kam ich mit Klaus ins Gespräch, mit dem ich bisher fast jeden den Nordcups seit 1999 zusammen gefahren war. Er berichtete, daß Jens bei der Germania-RTF am letzten Sonntag gestürzt und ins Krankenhaus gekommen war! Wenig später signalisierte Wim, daß er sich ein bißchen zurückfallen lassen wollte. Mir war das unvermindert hohe Tempo eigentlich auch ein Dorn im Auge, aber ich stand vor dem üblichen Problem: lange auf die folgenden Gruppen warten oder lieber noch ein wenig am Limit fahren. K 2 erreichte ich noch problemlos, nach 110 km ließ ich mich in Erwartung von K 3 aber herausfallen da sich das Tempo nicht mit meinen heutigen Planungen deckte und musste dann leider noch knapp 20 km alleine bis zum Erreichen der Warmverpflegung fahren. Paul sah auch schon ein wenig angeschlagen aus, blieb aber dabei und ich sah ihn bis zum Ende nicht wieder - tolle Leistung für den ersten Marathon. Kurz vor Lienau traf man auf die Steckenführung des RTF, so daß ab und an wenigstens ein paar Radler auf der Strecke waren. Am K 3 gab es Hühnerfrikassee und Reis. Meine "alte" Gruppe war, als ich dort eintraf, leider gerade mit dem Essen fertig und rüstete zum Aufbruch.
Ich wartete ein wenig, bis sich eine neue Gruppe (Kern war die Kattenberger Truppe) formiert hatte und schloß mich an. Mit angenehmen 32 km/h ging es auf die Schleife nach Norden, das schönste Stück der Strecke, entlang dem Elbe-Lübeck-Kanal, durch wunderbares hügeliges Terrain. Nach 30 km hatten wir die Schlaufe absolviert und erreichten erneut K 3, bzw. jetzt K 4. Die Verpflegung war wirklich gut, gab es doch neben dem Üblichen (Bananen, Müsliriegel) teilweise Kuchen, belegte Brote, Rosinenbrot und anderes.
Hier zerbrach die Gruppe leider irgendwie und ich sah mich gezwungen mit einem Haufen von Individualisten zwischen K 4 und 5 zu fahren. Ein Rhythmus ergab sich nicht und so empfand ich den Abschnitt als sehr unangenehm. Zudem war inzwischen der Wind erheblich aufgefrischt und der Körper ausgelaugt.
An K 5 traf ich Markus Krystek von Germania und fuhr mit ihm und einigen anderen die letzten km ins Ziel. Wie schon im letzten Jahr empfand ich den Abschnitt als sehr unschön, zum einen wegen der verkehrsreichen Straßen, zum anderen wegen des nicht enden wollenden Gegurkes durch irgendwelche Wohngebiete.
Aber auch ein Kompliment an die RG bezüglich der Abstände der Verpflegungsstellen. Besser kann man es nicht einrichten! Im Ziel eine Wurst und der Gedanke an den letzten Marathon der nun noch fehlt, um ein Finisher zu werden...
16-24° C, 208 Kilometer, 700 Höhenmeter, 5 Kontrollpunkte (46, 93, 127, 157, 187 km)
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