|
von
Thomas:
Da
Jan ein verantwortungsvoller Vater sein wollte und sicher gehen musste, dass
sein Sohn Lars ihn wiedererkennt, nahmen wir uns dieses Jahr nur eine Woche
Zeit, um unsere mittlerweile traditionelle Afrikafahrradreise zu unternehmen.
Wie auch im letzten Jahr sollte es wieder nach Marokko gehen. Löst dieses Land
aufgrund seiner Topografie und Pistenvielfalt doch noch immer grosse Faszination
bei uns aus.
Diesmal
wählten wir den Hohen Atlas als Schauplatz für unser Abenteuer aus. Geplant
war eine Busfahrt nach Aoulouz, ca. 170 km östlich von Agadir, das als
Startpunkt dienen sollte. Von dort führt eine 150 Km lange Piste nach Askaoun
und weiter
entlang am Nordhang des Siroua-Massives über zwei 2500 m Pässe nach Anezal.
Reiseroute
-> zur Übersichtskarte Marokko
Mit
überdehntem Magen werde ich gegen 5 Uhr morgens geweckt. Gestern war Jans
Geburtstag und er hatte Claudia und mich mit seiner Familie zum Griechen
eingeladen. Vorher hatten wir die Räder und unser Gepäck beim
Vorabend-Check-in am Hamburger Flughafen abgegeben.
Somit
geht es heute Morgen zügig zum Flughafen und um kurz nach 7 Uhr sind wir
bereits in der Luft nach Agadir. Lästigerweise macht der LTU Flieger einen
Zwischenstopp in Stuttgart, um weitere Fluggäste aufzunehmen, um dann gegen
12.30 Uhr Ortszeit in Agadir zu landen. Der Pilot verspricht uns 20 Grad, die
Sonne scheint. Zu Fuss eilen wir über das Rollfeld zur Flughafenhalle,
klatschen zur Begrüßung mit der Hand einmal auf den Boden. Wir sind in Afrika!
Mit
einem frischen Einreisestempel im Pass, starren wir auf das Laufband und
erwarten unser Gepäck. Noch sind wir gut in der Zeit, um 14.00 Uhr geht unseres
Wissens ein Bus von Inezgane (15 Km vom Flughafen) nach Ouarzazate, der über
Aoulouz fährt. Die Fahrradtaschen sind schnell da, doch wo bleiben die Räder?
Die Zeit rinnt dahin, Allah macht uns einen Strich durch die Rechnung. Als wir
bereits Pläne machen, wie wir die Woche in Agadir am Strand verbringen, kommen
die unversehrten Bikes.
Der
Bus ist natürlich ohne uns davon, ohne Hast radeln wir gegen einen strammen
Westwind nach Inezgane. Am Busbahnhof kommen uns bereits die "Fahrgastfänger"
entgegen. Allah ist mit uns, denn um 15.30 geht ein weiterer Bus nach Aoulouz.
Für
100 Dirham (ca. 20 DM) bekommen wir zwei Plätze in dem vollen Bus und die Räder
wandern hoch auf den Dachgepäckträger und werden verzurrt.
Was
folgt, erstaunt uns. Der Bus hält auf der Strecke nach Taroudant zweimal und
braucht somit nur 1 1/2 Stunden für die 80 Km. Da sind wir doch anderes gewöhnt
vom letzten Jahr. Tja, auch in Marokko geht die Zeit weiter. Wir sehen sogar
Leute, die per Handy telefonieren. Das gab es vor einem Jahr auch noch nicht.
Jan liess es sich diesmal auch nicht nehmen, sein Handy mitzunehmen. Nur zum
Ausprobieren, wie er sagte.
Nach
einer Pause geht es weiter Richtung Aoulouz. Nach langem Diskutieren,
entscheiden wir, aufgrund des schnellen Busses, dass wir bis nach Tazenakht
fahren. Das sind noch mal 120 Km und drei Stunden Busfahrt mehr. Doch wir ermöglichen
uns damit, die geplante Tour
in Gegenrichtung zu fahren, und somit die Option zu eröffnen, falls wir
die geplante Strecke in drei Tagen schaffen sollten, die Tour Richtung Süden
nach Igherm zu erweitern.
Für
die verlängerte Busfahrt zahlen wir noch mal 25 Dirham pro Person und erreichen
Tazenakht kurz nach 22 Uhr, gerädert von insgesamt 280 Buskilometern. Wir
kaufen etwas Brot und Wasser und verlassen das Dorf nach Norden in die schwarze
Nacht. Die Mondsichel geht gerade unter, als wir in die Wüste rausfahren, um
einen Übernachtungsplatz zu suchen. Nach 5 Km schlagen wir das Zelt auf
steinigen Boden, ca. 200 m fern der Strasse, auf.
Am
nächsten Morgen, nach geruhsamer Nacht, scheint bereits die Sonne auf das Zelt,
als wir aus den Schlafsäcken schlüpfen. Es sind drei Grad unter Null und das
Wasser in den Wassersäcken ist gefroren. Doch die Sonne hat bereits soviel
Kraft, uns die Kälte aus den Gliedern zu treiben.
Die
Asphaltstrasse führt uns nach Norden, die Atlasberge sind klar zu erkennen.
Über
einen Pass, den Tizi-n-Bachkoun ( 1700 m ), gelangen wir nach 22 km nach Anezal.
Ein ruhiger, untouristischer Ort mit kleinem Cafe, wo wir unsere Wasserkapazitäten
auffüllen. Denn ab hier beginnt das Pistenabenteuer. Mit Respekt blicken wir
auf das zerbeulte Schild: Askaoun 84 km. Das ist der nächste größere Ort mit
Versorgungsmöglichkeit. Was uns dazwischen erwartet, wissen wir nicht (Routenbeschreibung).
Die
steinige und teilweise wellblechartige Piste führt direkt nach Westen. Das
Siroua-Massiv ist schneebedeckt. Die Umgebung ist prärieartig. Stetig leicht
bergauf windet sich die Piste durch sanfte Berglandschaft bis wir die erste
Passhöhe (2170 m ) erreichen. Der Blick wird frei auf das Dorf Tachokchte, das
in einem weiten Tal in der Sonne glüht.
Nun
geht es hinab in ein Flusstal. Mandelbäume blühen. Auf einer kleinen Wiese
neben einem Bach, finden wir einen Zeltplatz. Unter den neugierigen Augen zweier
Kinder, die scheinbar wie aus dem Nichts auftauchen, waschen wir uns den
Pistenstaub von den Körpern. Es ist kalt, windig und ohne Sichtschutz. Während
ich anschließend das Abendessen auf dem Benzinkocher zubereite, stellt Jan das
Zelt auf. Nach Sonnenuntergang sinkt das Thermometer rapide gegen null Grad,
immerhin befinden wir uns auf fast 2000 m, sodass wir schnell in unseren Schlafsäcken
verschwinden.
Der
nächste Tag beginnt mit kalten Füssen. Es sind minus zwei Grad. Fix ist das
Zelt im ersten Morgenlicht abgebaut. Kurze Zeit später finden wir uns auf der
Piste wieder. Wie immer ohne richtiges Frühstück. Das ist besonders für mich
Morgenmuffel eine grosse Herausforderung.
Es
geht durch ein enges Tal. Auf einer kleinen Anhöhe verzweigt sich die Piste.
Weit und breit niemand, der uns den Weg weisen könnte. Also entscheiden wir uns
aus dem Bauch heraus für eine Richtung. Doch Allah ist erneut mit uns, und
schickt einen uralten Ford Transit Bus mit zwei Marokkanern, die unsere
Entscheidung als richtig bestätigen.
Erleichtert
radeln wir weiter auf der schlechter werdenden Piste. An einem erneuten Abzweig
treffen wir auf Hirten, die uns den weiteren Verlauf der Strecke als
unpassierbar schildern. Nur verstehen wir nicht, warum.
Unbeirrt
führen wir unseren Weg fort. Da keine frischen Fahrspuren zu entdecken sind,
scheint sich die Aussage der Hirten zu bestätigen. Wir rechnen am ehesten mit
einem Bergrutsch oder dergleichen.
So
nähern wir uns immer weiter dem Siroua - Massiv, entdecken die ersten kleinen
Schneefelder. Die Piste wird zunehmend matschiger und steiler, aber noch immer
gut befahrbar. Wir nähern uns dem ersten großen Pass. Mittlerweile hat Jan
sich nach vorn abgesetzt. Über ein mitgeführtes Funkgerät informiert er mich
über den Pistenzustand voraus. Redet von großen Schneewehen, über die er das
Rad tragen muss. Ich halte das für einen Witz von ihm, bis sich auch mir die
erste Schneebarriere in den Weg stellt. Jetzt wissen wir, was die Hirten
meinten! Mit ängstlicher Vorsicht trage ich das Rad auf die andere Seite, denn zur
Rechten geht es bei einem Fehltritt 50 m tief den Abhang runter. Für Geländefahrer
und Enduros wäre tatsächlich spätestens an dieser Stelle kein Durchkommen
mehr.
Mit
zunehmenden Sonnenstand wird der anfangs gefrorene Untergrund immer matschiger,
sinken die Räder knöcheltief ein und machen das Vorwärtskommen zur Qual.
Teilweise schiebe ich nur noch. Immer wieder trage ich das Rad über
Schneeverwehungen. Landschaftlich erinnert mich es hier eher an Skandinavien als
an Afrika. Nur die geisterhaften kleinen Dörfer, die sich lehmfarben in die Täler
schmiegen, scheinbar im Winter verlassen, passen nicht in diese Vorstellung.
Mittags
erreichen wir den Tizi-n-Melloul, der Höhenmesser zeigt 2530 m an.
Nach
kurzer Bergabfahrt folgt der Aufstieg zum Tizi-n-Tleta mit 2510 m . Die
anschliessende längere Abfahrt ist gruselig, die Piste ist mit faustgroßen
Steinen übersät. Nur mit Mühe sind die schweren Räder in der Spur zu
halten.
Ein
kleiner Bach mit eiskaltem Wasser kreuzt die Piste, welche immer weniger als
solche zu erkennen ist. Nach kurzer Trinkpause bemerkt Jan seinen ersten
Plattfuss auf dieser Tour. Leider nicht den Letzten! Denn nach kurzem Flickmanöver
platzt der soeben reparierte Schlauch nach nur 100 m. Da er irreparabel ist,
kommt ein Ersatzschlauch zum Zuge.
Die
Piste führt nun durch ein Qued und ist durch Schmelzwasser völlig zerstört.
Nur noch Eselreiter und Radfahrer haben eine Chance weiterzukommen. Die
Landschaft ist schroff und alpin und bis auf einige Hirten menschenleer.
Plötzlich
ein lauter Knall. Jans Hinterradschlauch ist abermals geplatzt, weil der Reifen
von der Felge gesprungen ist. Nun wird es ernst, denn auch diesmal ist der
Schlauch nicht mehr zu flicken. Unser letzter Ersatzschlauch kommt unter den
Augen eines Hirten mit kleinem Kofferradio zum Einsatz. Darüber hinaus tauschen
wir die Reifendecken von hinten nach vorn und umgekehrt.
500
m weiter blockiert Jans Vorderrad, er stürzt beinahe. Der Reifen ist unerklärlicherweise
wieder von der Felge gesprungen, der Schlauch ist aber diesmal intakt geblieben.
Völlig genervt tauschen wir nun den Reifen (Marathon XR) aus. Der
"Notreifen" wird aufgezogen, und, um es vorweg zu nehmen: fortan
bleiben wir den Rest der Reise von kapitalen Plattfüssen verschont.
Viel
Zeit hat uns die Plattenserie gekostet und der Tag neigt sich dem Ende zu.
Gerade mal knappe 40 Tageskilometer stehen auf den Tachos, als wir wieder an
einem kleinen Bach mit Wiese das Zelt aufschlagen. Noch immer befinden wir uns
auf einer Höhe von 2100 m.
Der
folgende Tag beginnt mit drei Grad Minus und somit mit einer kalten Abfahrt ins
Tal. Wir erreichen das Dorf Askaoun. Kaum Menschen sind auf den Strassen, alles
wirkt noch verschlafen. Das Morgenlicht trägt zu einer malerischen Stimmung
bei, trotz des vielen Mülls an den Straßenrändern.
In
einem kleinen Laden kaufen wir Brot und Apfelsinen. Der Ladenbesitzer verspricht
uns eine gute Piste bis hinab nach Taliouine, welches an der Hauptstrecke liegt
und für uns die Rückkehr in die "Zivilisation" bedeutet. Den
schwersten Teil unserer Reise haben wir nun hinter uns gelassen.
Tatsächlich
können wir uns auf den folgenden 45 km über eine aalglatte Piste freuen. Sie
windet sich durch sanfte Berglandschaft mit grünen Tälern, blühenden
Mandelbaumplantagen und kleinen Dörfern, die malerisch an den Hängen kleben.
Hundegebell und das Blöken von Ziegen und Schafen klingt herüber. Ein 2000 m
Pass muss noch überquert werden, dann folgt eine Abfahrt durch immer karger
werdende schroffe Landschaft. Sonnendurchflutet und warm erwartet uns das Tal.
Gestern noch Schnee und Eis. Heute Sommer! Kontraste, die wir unter anderem an
Marokko so schätzen.
Taliouine
selbst ist ein expandierender, untouristischer Ort mit guter Infrastruktur. Hier
bekommen wir einen Ersatzschlauch, telefonieren nach Hause, schieben uns in
einem Café Kuchen und Cola rein. Wir beobachten das Treiben auf der Strasse und
freuen uns auf den nächsten Teil der Reise, die 90 km lange Piste nach Igherm.
Nach
langen Suchen nach dem richtigen Pisteneinstieg, werden wir von einigen
Jugendlichen gewarnt: die Strasse sei sehr steinig, aber es würde noch einen
anderen Weg ( Piste ?) geben, der für uns jedoch einen Umweg bedeutet.
Wir
lassen uns nicht aus der Ruhe bringen und nehmen die Piste in Angriff, weil wir
hoffen, dass wir früher oder später auf die andere Piste stossen würden.
Was
folgt ist kaum zu beschreiben. Es gleicht eher einem Höllenritt. Die Piste
besteht nur aus faustgroßen Steinen und führt durch zahllose trockene Oueds.
Das
Vorderrad tanzt über Stein und Geröll, ist kaum in der Spur zu halten.
Teilweise müssen wir schieben. Wir sind hin- und hergerissen zwischen Weiter (rütteln)
fahren oder Umkehren. Eine malerische Berglandschaft mit zartem Grün lässt es
jedoch lohnenswert erscheinen, den Weg fortzusetzen.
Schließlich
hat die Mühe sich gelohnt. Die Rüttelpiste mündet plötzlich in eine relativ
frische Teerstrasse. Mit einem 20er Schnitt rollen wir nun Richtung Süden. Noch
4 Stunden bis Igherm? Nein, es ist mittlerweile später Nachmittag und somit
Zeit zum Zelten. Im letzten Sonnenlicht duschen wir uns mit unseren Wassersäcken,
kochen ein Nudelgericht und können erstmals noch ein wenig nach Sonnenuntergang
vor dem Zelt sitzen ohne zu frieren.
Im
ersten Tageslicht sitzen wir wieder auf den Rädern, angenehme zwei Grad plus
zeigt unser Thermometer. Die Strasse führt durch ein weites Tal, die Berge sind
karg und wüstenhaft. Der Verkehr tendiert gegen Null. Für welche Autos diese
breite, gut ausgebaute Teerstrasse sein soll, das weiss wohl nur Allah!
An
einigen Flussüberquerungen wird noch eifrig gebaut, teilweise gibt es kurze
Umleitungen mit Schotterbelag. Später erfahren wir von jemanden, dass es die
Asphaltstrasse schon seit 3 Jahren gibt. Für den vielen Autoverkehr, behauptet
er. C´est
l'Afrique !!
Das
Tal wird enger, die Berge rücken immer näher zusammen. Langsam und stetig nähern
wir uns einem Pass. Kleine Dörfer kleben an den Hängen. Blühende Mandelbäumchen,
kleine Felder, worauf irgendwas angebaut wird.
Begegnungen
mit jungen verschleierten Berberfrauen mit Bergen von Gestrüpp auf dem Rücken.
Kichernd und scheu gehen sie an uns vorbei.
Die
Landschaft wird schroffer und felsiger, wir fühlen uns an den Sinai erinnert.
Wir überqueren mehrere namenlose Pässe zwischen 1700 und 1900 m. Zwischendurch
habe ich mit einem Leistungseinbruch zu kämpfen, Jan ist mittlerweile einige km
voraus. In einem Dorf
wartet er auf mich, wir ordern in einem kleinen Laden Cola und Süßigkeiten.
Schnell habe ich mich erholt und es geht weiter, bis wir schließlich am
Nachmittag Igherm erreichen. Es liegt auf 1700 m Höhe, wirkt bedächtig und
sympathisch. Es folgt eine kurze Pause in einem
Cafe, unter anderem auch zum Wassersäcke auffüllen, damit die allabendliche
Dusche gesichert ist. Im letzten Sonnenlicht fahren wir einige km aus dem Ort
heraus, um nach einen Zeltplatz zu suchen. In einem leeren Steinhäuschen ohne
Dach machen wir es uns schließlich gemütlich mit unserem Zelt für die
folgende Nacht.
Der
Tag beginnt mit Ausschlafen. Heute geht es nur noch bis nach Taroudannt, das
liegt auf 250 m Höhe. D.h., es geht auf den folgenden 85 km 1500 Höhenmeter
bergab und wir können uns Zeit lassen.
Jan
nimmt das auf den ersten km wörtlich und nestelt vergeblich eine halbe Stunde
an seinem defekten Tacho herum.
Die
Strasse schlängelt sich auf und ab durch typische anmutende Anti-Atlas
Landschaft. Sanfte Berge mit Terrassenfeldern
und lichten Arganienbäumen, in denen allerorts Ziegen herumklettern und
die Früchte und Blätter fressen.
Wir
durchfahren kleine Dörfer, in einem ist gerade Markt. Als wir für einige Fotos
stehen bleiben, sind wir sofort von vielen, aber überraschend zurückhaltenden
Kindern umringt.
Die
Berge ziehen sich mehr und mehr zurück, die Landschaft wird immer offener, bis
die Strasse irgendwann förmlich ins Tal stürzt. Vor uns breitet sich die
Sous-Ebene aus, die eine offene Lage zum Atlantik hin hat. Somit kann viel
Feuchtigkeit vom Meer einströmen, was den Anbau von Zitrusfrüchten usw. ermöglicht,
trotz der geringen Niederschläge. Leider hat der Westwind nun auch keine
Barriere mehr, was uns fast zur Verzweifelung bringt. Mit konsequenten
Windschattenfahren erreichen wir Taroudannt. Der Autoverkehr und die staub- und
abgasgeschwängerte 25 Grad warme Luft erschlagen uns fast. Wir sind nun mal
nichts mehr gewöhnt.
Wir
haben Glück, um 15 Uhr fährt ein Bus nach Agadir. Für die nächsten 80 km
wandern die Räder wieder auf das Busdach, wir haben zwei Sitzplätze in dem
voll besetzten Bus und können uns zurücklehnen. Wir freuen uns auf den Ruhetag
in Agadir. Gedankenvoll starre ich aus dem Fenster. Die Tour ist vorbei. 400 km
in 5 Tagen, zahllose Pässe, tolle Landschaften und Erlebnisse, wunderbare Zeltnächte
und ein unglaublich stabiles Wetter. Was wäre das Leben ohne diese
Fahrradtouren in Afrika, manchmal am Rande einer Expedition. Ohne Jan als
weltbesten und absolut verlässlichen Reisepartner...?
Ich
freue mich schon wieder auf das nächste Jahr. Marokko, wir werden Dir noch
lange treu bleiben! In' schallah!
der Strecke Anezal - Askaoun - Taliounine (GPS-Angaben natürlich ohne Gewähr für Richtigkeit!). Zwischen Tachokchte und Askaoun war die Piste für motorisierte Fahrzeuge aufgrund der Schneemassen unpassierbar:
km-Stand | Beschreibung |
0 | Abzweig auf Piste 6801 in Ortsmitte Anezal nach Westen, Schild Askaoun 84 km, Fahrt durch ein Hochtal. |
10,8 | Pistengabelung, rechts halten, kleine Paßhöhe, GPS N 30°46'03.7'' W 007°22'37.3'' |
11,5 | Stausee links, gute Piste führt entlang des rechten Ufers eines breiten Oueds und kreuzt dieses im Verlauf. |
15 | Gabelung, rechts halten, Schild (Askaoun 69, Khuzama 25 rechts, Tamazirt 500m, Ait Sungane 30 links), GPS N 30°46'01.69'' W 007°24'54.69'' |
22 | Durchfahrt durch betoniertes Oued. |
bis 27 | Anstieg auf Paßhöhe 2030 m, dann sanft weiter bergan bis km 29,5 |
km 31,8 | Hinter einer Rechtskurve plötzlich Blick auf Ort (Tachokchte?), Ackerbau, große Moschee. Weiterer Pistenverlauf klar zu erkennen. |
32,6 | Gabelung, links halten, rechts geht es in den Ort, GPS N 30°47'58.74'' W 007°31'30.10'', hinab ins Flußtal durch terrassierte Gärten. |
33,1 | Beginn des Anstieges. |
36,5 | Offiziell wirkende Gebäude rechts, ab hier wird die bis dato ausgezeichnete Piste im weiteren Verlauf deutlich schlechter. |
38,4 | Gabelung, links halten, GPS N 30°48'47.91'' W 007°33'02.12'' |
40 | Abstieg in ein weiteres Flußtal |
40,5 | Imposant am Felsen klebendes Dorf links (Khuzama?), zwei große Moscheentürme. |
42,9 | Gabelung, links halten, GPS N 30°49'08.09'' W 007°34'33.28'' |
43,3 | Gabelung, links halten, GPS N 30°49'10.21'' W 007°34'46.23'' |
44,2 | Gabelung, rechts halten, links einige Häuser. |
45,2 | Kleiner Douar, durchfahren, GPS N 30°48'46.83'' W 007°35'07.48'' |
47,8 | Gabelung, rechts halten, links lt. Hirten nach Anzel (Anezal), 2280 m, GPS N 30°47'25.35'' W 007°35'29.05'' |
56 | Erste Paßhöhe (Tizi-n-Melloul?), 2520 m. Im folgenden teilweise schwierigste Pistenpassagen, da wir die Strecke bei Schnee und aufgeweichtem Boden befuhren, kann eine Beurteilung über den Zustand außerhalb der Winterzeit nicht erfolgen. |
60,7 | Paßhöhe (Tizi-n-Tleta?), 2520 m, GPS N 30°47'29.93'' W 007°39'43.95'' |
71 | Abstieg durch eine enge Schlucht, desolate, schwierige Piste. |
74 | Blick auf Ort im Tal links |
78 | Gabelung, links halten, GPS N 30°44'16.40'' W 007°45'48.34'', Einfahrt in den großen Ort Askaoun. |
79,5 | Marktplatz Askaoun, GPS N 30°44'17.60'' W 007°46'28.24'' (in Gegenrichtung den Marktplatz in südöstliche Richtung verlassen). |
Stein mit Ortsangaben, westlich des Ortszentrum von Askaoun, GPS N 30°44'16.56'' W 007°46'39.27'' | |
81 | Gabelung, links halten, GPS N 30°43'42.32'' W 007°46'31.43'' |
88 | Beginn einer Ortsdurchfahrt durch wunderschönen Flecken. |
101 | Kleine Paßhöhe. |
103 | Gabelung, rechts halten, GPS N 30°38'21.28'' W 007°48'10.11'' |
109 | Weiter Blick in die Ebene, Taliouine in der Ferne erkennbar. |
115 | Beginn der Asphaltdecke. |
130 | Einmündung in die Straße Taliouine - Tazenakht, 1080m, GPS N 30°31'46.29'' W 007°54'25.94'', nach Taliouine rechts halten. |
132 | Zentrum Taliouine, GPS N 30°31'55.58'' W 007°55'24.38'' © 2001 Jan Cramer |
Radreisen | Radsport |