Dolomitenradrundfahrt 1999

Zufällig stießen wir beim Blättern in der "Tour" im Frühjahr auf eine Anzeige zu dieser Veranstaltung. Da wir ohnehin unseren Sommerurlaub in Norditalien verbringen wollten, kam der vom 25.7.99 bis zum 31.7.99 stattfindende 23. Giro delle Dolomiti, der immer von Bozen aus ausgerichtet wird, gerade recht. Eine derartige mehrtägige Radsportveranstaltung ist in dieser Form sicher etwas seltenes.

Die Startunterlagen hatten wir direkt über den deutschen Organisator angefordert und die Startgebühr von etwa 260 DM pro Person zuvor überwiesen.

Nachdem wir uns eine Woche zuvor in den Bergen des Trentino am Gardasee eingefahren hatten, fanden wir uns am Samstag vor dem Giro auf dem Bozener Messegelände ein, um unsere Startunterlagen abzuholen.

Obwohl es noch früh am Morgen war, wimmelte es dort schon von Radsportlern und ein babylonisches Sprachgewirr umgab uns.

Zunächst mußte eine Verbandszugehörigkeit nachgewiesen werden. Dann gab es eine Tüte mit folgendem Inhalt: eine Radhose mit Giro-Profil und Emblemen, ein Fesselband zur Zeitmessung, sowie für jeden Tag ein Kärtchen mit der Streckenführung und -profil und die Verpflegungsmarken.

2000-2500 Höhenmeter jeden Tag - das konnte ja heiter werden.

MeikeDer Start sollte am folgenden Tag um 8 Uhr sein. Um 7.30 Uhr trafen wir bei Sonnenschein ein und mußten wie jeden Tag, den Anfang und später auch das Ende der Etappe mit dem Fesselband registrieren lassen. Dieses hatte eine Bedeutung für die Vereinswertung, denn die Summe der von allen Fahrern eines Vereines zurückgelegten Kilometer entschied später die Vereinswertung. Ein buntes Publikum von 450 Radlern aus 7 Nationen, hiervon ca. 150 Deutsche vornehmlich aus dem süddeutschen Raum, hatte sich eingefunden. Auch einige wenige Frauen ließen sich außer Meike ausmachen.

Die 6 Renntage liefen im Prinzip immer nach demselben Schema ab:

Treffen zwischen 7 und 8 Uhr , je nach Tageskilometerleistung, gemeinsames Starten eskortiert von Polizei und Motorradfahrern der Organisatoren und dann Tagesleistungen von 100 - 150 Kilometern in wunderschönem Bergpanorama der Dolomiten.

Das Wetter hat jeden Tag mitgespielt, manches Mal war es sogar zu warm. Getränke und Verpflegung bestehend aus Bananen und Keksen, manchmal auch Wurst, Käse und Brot gab es während der Anstiege und nach getaner Arbeit, meist vor der Abfahrt, eine leckere warme Mahlzeit mit Brötchen, Spaghetti oder Suppe, Fleisch mit Beilage, Obst und Getränk.

Alle Gefahrenpunkte wurden ausgewiesen und zum Teil von der Organisation abgesichert, jede Kreuzung konnte gefahrlos und ohne Stop überquert werden. Die Rückfahrt jeder Etappe erfolgte wieder im Pulk durch das Zentrum von Bozen bis zur Messe, wobei wir sogar hier "grüne Welle" hatten, obgleich wir durch den Feierabendverkehr rollten.

Jan CramerAls Besonderheit gab es die Möglichkeit, täglich an einer Zeitfahrt teilzunehmen. Auf diesen Zeitfahrstrecken, jeweils bergauf, zwischen 7 und 26,5 km lang ausgelegt, und mit 600 - 1400 Höhenmetern teilweise äußerst anspruchsvoll mit Steigungen bis zu 18%, wurden wiederum Zeitmessungen über das Fesselband registriert und die gefahrenen Ergebnisse täglich in Ranglistenform veröffentlicht, bis zu einem Schlußergebnis summiert.

Auf diese Weise haben wir die Dolomiten nahezu autofrei kennen- und liebengelernt.

Auch nette Kontakte und Einblicke in die Liebe der Italiener zum Radsport ergaben sich.

Nächstes Jahr soll die 24. Auflage des Giro ausgerichtet werden und wir wären trotz der Anstrengungen gerne wieder dabei.

Übrigens gibt es, wie oben erwähnt, die Möglichkeit, als Mannschaft in die Wertung zu kommen - hierzu müßten allerdings mindestens 5 Leute aus unserem Verein antreten und alle Etappen einschließlich der Bergzeitfahren mitfahren.

Wenn Interesse besteht, stehen wir für ausführlichere Informationen gerne zur Verfügung.    

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